7. November 2006
So mag ich meine Stadt. Die Leute sollten viel öfter vor
die Tür stellen, was sich in den Läden an Kuriositäten befindet.
Cut!
Künstler auf Podesten. Ich hab gestern schon erwähnt, das seien ärgerliche Phantasien. Die wir
Künstler ja zum Teil selbst geglaubt haben. Netter Zufall, da fand ich dann im Standard" diese Stelle aus
"The New York Times":
Mit "it's just another job" hat Andy Warhol es
ganz passend auf den Boden gebracht. Wann war das? Er ist vor fast zwanzig Jahren
gestorben. Es könnte sich also inzwischen herumgesprochen haben.
Es wird auch gar
nicht so gerne zur Kenntnis genommen, WO es vor allem zu Klärungern kommt, WAS Kunstwerke
von Relevanz seien. Nämlich auf dem Markt. (Oswald Oberhuber, vormals Rektor der
"Angewandten" in Wien, betonte das unlängst im "Standard".) Zu den Exponenten dieses Metiers drängen sich dann noch Leute vom
Feuilleton und kunstgeschichtliches Personal. Da wird die Hauptarbeit der
"Wertzuweisung" betrieben. Ganz egal, wie störrisch oder
"nonkonformistisch" sich einzelne Kunstschaffende geben mögen, sie sind
überwiegend Teil dieses Systems der Deutungseliten. |
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Wer sich dem gegenüber in eine Art der
Autonomie des Schaffens zurückzieht, sich davon weitgehend abkoppelt, wird im
Kunstbetrieb kaum eine bemerkenswerte Rolle spielen. Ausnahmen sind selten, mir fällt auf
Anhieb keine ein. Ich möchte annehmen, daß auf dem Kunstsektor Professionalität weit
mehr Gewicht hat als "Verhaltensoriginalität".
Leider haben wir selbst, Kunstschaffende
meiner Generation, nicht all zu viel beigetragen, eine Vorstellung von zeitgemäßer
Professionalität Kunstschaffender zu entwickeln und zu etablieren. Mit der schmerzlichen
Konsequenz, daß uns von der Kulturpolitik des Landes das Etikett der "creative
industries" umgehängt wurde. Dieses Malheur abzuarbeiten wird uns noch etliche
Anstrengungen abverlangen ...
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