10. August 2006
Ich hab Enks
ursprünglich als Maler kennengelernt. Enks ist eigentlich ein Akronym. Aus
Freundlichkeit, wie ich vermute. Denn man schwimmt auf Anhieb erheblich, wenn man Emanuel
Nkrumah Kwabena so aussprechen möchte, daß kein Unfug rauskommt.
Nun erfuhr ich, daß er Evangelist der "Church of
Pentecost" ist. Pentecost = Pfingsten. Mit Leuten aus Afrika zu tun zu haben bedeutet
für mich momentan (unter anderem), alle Augenblick etwas nachzuschlagen. Wie fern, wie
fremd, wie unklar uns Afrika ist, zeigt sich allein schon daran, daß die meisten Menschen
in meiner Umgebung keine Vorstellung haben, welches Land sich ungefähr wo befindet. Mir
geht's damit keineswegs anders. Weshalb ich mir zur laufenden Orientierung eine Karte
eingerichtet hab.
Cut!
Nachrichten aus der
Schweiz, "matthieu & molicnik"
sind wieder im Aktionsbereich aktiv. Wir hatten im
vorigen Jahr die Erfahrung geteilt, in Vinzenz Küng einem versierten Gauner aufzusitzen.
Schmerzliche Erfahrungen. Auch teuer. Aber da kann man eben bloß schlauer werden, sonst
hilft wenig gegen solche Leute.
Cut!
Ein verblüffendes Fundstück im "Falter". Dieses T-Shirt würde, so
lese ich, der Grüne Peter Hagenauer beim Besuch der "Russendisko" tragen. Ich
bestaune die Präsenz solcher Shirts schon seit etlichen Jahren.
Würden wir eventuell auch, mit allem möglichen
Augenzwinkern, den Aufdruck "Waffen SS" lustig finden? |
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Ich meine, daß das Kürzel UDSSR ja vor allem für
ein System stand, welches den Aufdruck STALIN trägt. Der dem Herrn Hitler an Grausamkeit
wenig nachstand. Mit dem doch markanten Unterschied, daß Stalin bei seiner Blutsauferei
ganz ohne rassistisches Konzept auskam. Sein Wüten konnte jede Position treffen. Während
Hitler mit "rassischem" Plan morden ließ.
Und war die UDSSR bis zu ihrem Ende konzeptionell gar so
sehr von Stalins Vorgaben abgewichen, der Achtung von Menschenwürde erheblich
nähergerückt? Ich denke: Nein! Nun! Nostalgie? Augenzwinkern? Welches und vor allem
WESSEN Zeichen wird denn hier aus- und vorgeführt?
Wenn man es dann auch noch zusammendenkt, hier also lustige
UDSSR-Nostalgie, da, unlängst, die sogenannte "Kummerl-Nummer", als Steiermarks Grüne den Kommunisten Ernst Kaltenegger
auf völlig unredliche Art (ohne Beleg aus stichhaltigen Quellen) mit genau jenem
Kommunismus Stalins assoziiert haben (vordergründig auch mit dem mutmaßlichen
Kriegsverbrecher Milosevic), naja, da bleibe ich inzwischen völlig ratlos, was den
politischen Status quo meiner Generation betrifft.
Ich hab es in letzter
Zeit öfter erörtert. Mit Menschen sehr verschiedener Positionen. Was mir schmerzlich
auffällt. Im Kontrast zu den 1970ern und frühen 80ern: Es erregen massive Diskrepanzen
zwischen erklärten Orientierungen und sich ereignender Praxis keine maßgeblichen
Einwände mehr.
Anders ausgedrückt:
Selbst äußerst harte Kontraste zwischen dem was gesagt, und dem was getan wird, führen
nicht zu Einwänden, Widerspruch. Dieser naheliegende Wunsch, es möge zwischen Denken,
Reden und Tun sich wenigstens sowas wie ein "Fließgleichgewicht" einstellen,
und sei es nur kurzfristig, dieser Wunsch scheint nicht mehr sehr populär zu sein.
[Wir Kinder des Kalten Krieges]
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