7. Juni 2006

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Kaiserlich. So verspricht sich schnelle Küche. Speckknödel sind uns vor allem als Spezialität Tirols im Blick. Was an den erheblichen Widerstand gegen Napoleon denken läßt. Dessen Bruder in der Steiermark zugange gewesen ist. Wo es den französischen Truppen nicht gelungen war, die Festung auf dem Schloßberg einzunehmen. Kaiserlich. Will in den kleinbürgerlichen Buden (wie in meiner) gefuttert werden. Was sich natürlich so nicht einlöst. Bleiben noch inspirierte Köche da draußen, die für ein fürstliches Entgelt zu königlichen Geschmackserlebnissen führen. Ist doch interessant, wie sehr man an diesen aristokratischen Codes hängen kann ...

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Ich fange an, das miese Wetter zu mögen. Es ist mir aufgefallen, daß das Benutzen von Regenschirmen interessante Posen mit sich bringt.

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Bei meinem Faible für Kleingedrucktes werde ich in kuriosen Zusammenhängen fündig. Betrachtet man das Bild dieses Fußgängers, würde man kaum auf die Idee kommen, was sich da bei näherem Hinsehen zeigt:

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Tja. "Eminem". Hab ich in meiner Küche schon lange nicht mehr gehört. Mein Sohn ist inzwischen ganz woanders angekommen ...

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Übrigens! Ganz woanders ankommen ... das iat zum Beispiel morgen der Fall:

Donnerstag, 8.6.06, 19:00 Uhr
"Bene-Forum", Renngasse 6, 1010 Wien

SPLITTERWERK & Martin Krusche: „Next Code: Passion

Cut!

Ich habe schon mehrmals angedeutet, daß der Autor Peter Handke mit einigem Enthusiasmus die Medienbranche zu Aktivitäten anregt. (Siehe dazu den Eintrag vom 5. Juni!) Beruhigend zu sehen, daß manche Profis das durchaus bemerken und nun auch thematisieren. Wie etwa:

log728d.jpg (10935 Byte) (Quelle: "profil") Ich hab es nun übrigens erstmals gelesen, daß ein Journalist zur Sache auch mit Quellenangabe zitiert. Paul Lendvai, der Handke wenig gewogen ist, schrieb im " Standard":

>>Nun, mir und wohl vielen anderen reicht das, was er nachweislich geschrieben und gesagt hat.

Überspitzt gesagt, ist Handke, wie weiland König Alexander, "der letzte Jugoslawe". So sagte er 1992 in einem Gespräch in Paris: "Deutschland ist gefährlich, brutal, undurchschaubar ... Es stößt mich ab, während Jugoslawien mich nicht abstößt, da könnt ich immer weinen." ("Noch einmal vom neunten Land" S. 96, Wieser Verlag, 1993).<<

Lendvai, dessen lupenreine Biographie und exzellente demokratische Gesinnung ihn offenbar zum leidenschaftlichen Zyniker macht, hüpft einem vor, wie dieses Ringen um Definitionsmacht geht, von dem dieses Match "Journalisten / Literaten / Politiker" offenbar handelt.

Wenn er von der "frisch gebackene(n) Balkan-Expertin Marlene Streeruwitz" schreibt, meint er gewiß, daß ER zwar ein Balkan-Experte sei, aber die Streeruwitz nicht so bald:

>>Nun stieg vor allem eine Phalanx österreichischer Schriftsteller und Essayisten auf die Barrikaden, um gegen die "entsetzliche Entscheidung", gegen das "Ende der Aufklärung" und gegen die "Zensur" zu protestieren und Handke als "Sündenbock der von Alois Mock und Hans-Dietrich Genscher hergestellten Lawine der Geschichte" (so die Schriftstellerin und frisch gebackene Balkan-Expertin Marlene Streeruwitz) zu verteidigen.<<

Bleibt ungeklärt:
+) was denn genau ein "Balkan-Experte" sei,
+) wie man dazu wird und
+) ob Paul Lendvai intellektuell überhaupt in der selben Liga spielt wie Marlene Streeruwitz.

Die Frage nach den Rollen von Mock und Genscher, vormals Außenminister von Österreich und Deutschland, im jugoslawischen Sezessionskrieg halte ich übrigens für höchst relevant und klärungsbedürftig!

[Zu Peter Handke]

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