27. April 2006 / II

Dienstag, 20. April 2004 17:59

Also ein paar "cose" (Dinge) zum "surdato":

Das Lied enstand 1915. Musik: Aniello Califano, Text: Enrico Cannio

"Der Refrain "Oje vita, oje vita mia" gehört zu den populärsten der gesamten Geschichte des neapolitanischen Lieds", sagen auch die Herausgeber Andrea Imperiali und Paolo Recalcati des vortrefflichen und handlichen, daher stets in meinem Aktenkoffer sich befindlichen Büchleins "La canzone napoletana", Vallardi 1998.

Und die Geschichte des neapolitanischen Lieds beginnt mit "Jesce sole" (Komm heraus, Sonne) im 13. Jahrhundert (Anonym).

(Später wird einmal in "Poesie di mare e terra" jemand darauf antworten mit. "Turna sole", Komm wieder, Sonne...)

Und ich sage auch, "oje vita, oje vita mia", das ist deshalb so einfach und wunderbar, weil hier die Anrufung der fernen Geliebten ident ist mit der Anrufung des Lebens, mit der Sorge ums eigene Überleben, mit der Sehnsucht nach dem Frieden und der Umarmung, sowie mit dem Unverständnis gegenüber dem Krieg.

Aus Briefen ist öfters zu lesen, daß die in den Schneegebieten des Nordens eingesetzten neapolitanischen Soldaten (im Gegensatz zu den dort ansässigen Italienern, die laut Hemingway "die tapfersten Soldaten der Welt" waren) es nicht verstehen konnten, warum man für eine so frostige und desolate Gegend überhaupt kämpfen sollte.

Ja, Anna Magnani, naturalmente.

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