18. April 2006

"Bodycount". Diesen Begriff hab ich sehr bestaunt, als ich ihn irgendwann vor Jahren kennengelernt habe. Daß in Filmen die Toten gezählt würden, kam mir da ziemlich merkwürdig vor. Osterreiseverkehr. Ich hab's gestern schon erwähnt. Ist dazu fast synonym. Die Leiber werden gezählt.

Ich hatte einen sturen Gang durch ein stilles Viertel in Graz absolviert. Da der Regen verebbt war. Also ging ich eher leicht bekleidet los, ohne Schirm. Um auf dem Rückweg gründlich naß zu werden. Was mir Spaß gemacht hat. Es ist eine vergnügliche Art sich selbst aus irgendwas zu suspendieren, wenn man im Regen naß werden darf, ohne dabei in Eile zu geraten.

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Außerdem hat mir der Gang nette Beute eingebracht. Einen blütenweißen Chevrolet Caprice Classic, dessen Rädersatz mit Bestimmtheit einiges mehr gekostet hat als mein ganzes Auto. Der Caprice ist ja ziemlich genau das, was man bei uns unter "Bürgerkäfig" versteht. Und hat mächtige "Sport-Patschen", die einen "Zentralverschluß" simulieren. Da ich selbst dauernd Turnschuhe statt solidem Schuhwerk trage, werde ich das Thema nicht weiter abhandeln ;-)))

Cut!

Österreichischen Polizisten, die sich wie SA-Schläger benehmen. Was ich gestern angerissen hab, ist in den Medien zum Beispiel so kolportiert worden:

log686b.jpg (17014 Byte) Der hier in der "Kleinen Zeitung" zitierte Karl Mahrer ist stellvertretender Polizeikommandant von Wien. Ich vermute, der hochrangige Polizeioffizier wird solche Äußerungen nicht leichtfertig getan haben. Die mutmaßlichen Täter, die den Afrikaner so "beamtshandelt" haben sollen, gehören einer Spezialeinheit an.

Man darf annehmen, daß solche Männer schon einzeln und mit bloßen Händen für einen Menschen eine erhebliche Bedrohung darstellen können.

Mich interessiert daran unter anderem, welche Mutmaßungen über die Motive solcher Taten seriös angestellt werden können. Denn wir haben an unserer eigenen Geschichte nicht gar zu genau wissen wollen, woraus sich solche Täterschaft konstituiert. Wo die Gräuel aus dem Alltag heraus losbrechen. Deren Täter wir hinterher oft lieber dämonisieren, statt zu klären, was "normale Leute" zu solchen Taten befähigt und bewegt.

Wir haben es am "Bruderkrieg" unserer Nachbarn bestaunt. Wie im jugoslawischen Sezessionskrieg genau das zu einem grauenhaften Standard wurde. Diese exzessive Gewaltausübung gegenüber wehrlosen Menschen.

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Quentin Tarantino hat das in einem der härtesten Filme, die ich je gesehen hab, gezeigt. "Reservoire Dogs" gipfelt in einer kaum erträglichen Sequenz, die in einer entlegenen Halle spielt. Woran nicht so sehr erschreckt, was an physiologischen Abläufen sichtbar wird. Sondern eben diese Kombination von einem völlig wehrlosen Opfer und den Emotionen des bewaffneten Täters, der seine Wut inszeniert, wie einen Tanz steigert ...

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16•06