29. März 2006

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Es ist gewissermaßen ein vormodernes Großraumbüro. Genauer: Ein ziemlich großes Büro im ziemlich in die Jahre gekommenen Palais Attems. In dem die Intendanz des "steirischen herbst" ordiniert. Wo die Crew ihren Job zu tun hat, während offenbar sowas wie Instandsetzungsarbeiten laufen. Bei denen fahrbare Gerüste mit Kronleuchtern kollidieren und andere Heftigkeiten kleine Hürden in den Arbeitsalltag schieben.

Gestern war ich wieder mal in diesen Räumen, in denen jene Geschichte sich zum Teil zugetragen hat, die ich im Eintrag vom 19. Februar erzählt hab.

Cut!

Wenn ein Historiker im Halbdunkel sitzt, befindet er sich dann im Schatten der Geschichte? Schwank beiseite! Ich hatte gestern die spannende Gelegenheit eines ausführlichen Plauderstündchens mit Robert Hausmann. (Foto: B. Baumgartner)

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Dabei fiel mir dieser Kontrast so deutlich auf. Der sich zwischen ihm und dem historisch interessierten Laien einstellt. Methode, über die er verfügt, drängt sich einem im Gespräch ja nicht auf. Aber das konsequente Bearbeiten von Quellen führt zu ganz anderen Bildern.

Wenn ich Bücher und Zeitschriften lese, sind das natürlich auch Quellen. Aber sie liefern nun mal ihrerseits Deutungen, die andere Menschen vorgenommen haben. (Die Geschichtswissenschaft ist schließlich ein Deutungsgeschäft.) Man kommt gewiß in ganz andere Prozesse, wenn man es nun nicht bei der Rezeption laufender Diskurse beläßt, sondern an die "primären Quellen" herangeht. Staunenswert, was man etwa über eine Stadt wie Gleisdorf alles wissen kann.

Um so interessanter, wenn man solches Wissen mit den gerade gängigen Legenden um die Stadt vergleicht. Womit ich meine: Da ist ein interessanter Kontrast zwischen der Selbstdarstellung der lokalen Opinion Leaders und den beschreibbaren HIntergründen, die sich aus dem Zugriff des Historikers ergeben ...

Cut!

Ich hab zuerst auf Butter getippt. Die in dieses Blatt gewickelt war. Aber die cyrillischen Buchstaben unter dem Kindergesicht ergeben unter anderem ein "Schokolad". Was ja einigermaßen unmißverständlich erscheint.

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Objektkünstler Johannes J. Musolf hat dieses Motiv aufgegriffen. Um auf "Jane Doe" zu verweisen. Mit der wir hier schon einige Zeit verbracht haben. So entstand ein Beitrag für das aktuelle Mail Art-Projekt von Ivan Zemtsov.

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13•06