13. Februar 2006 Als ich unlängst an der affichierten "No Mozart
Zone" vorbeigekommen bin, fiel mir ein, daß die Ehefrau des österreichischen
Finanzministers, Fiona Swarovski, für allerhand Pressenotizen gesorgt hatte. Da sie einem
deutschen Showmaster die Frage nach Mozarts Tod mit einem bestimmten "vor 100
Jahren" quittiert hatte.
Hätte sie nicht tun sollen, wie mir scheint.
Schon gehen in Gleisdorf die Preise runter ...
Cut!
Wo Robert Rodriguez Gewalttätigkeiten inszeniert, tut er
es vergnügt und mit derart überzogenem Machismo, daß man es für Selbstironie halten
mag. Wie in "Once upon a Time in Mexico, im Grunde bloß ein Remake seines
"Mariachi" und "Desperado". Mit leichten Variationen der Story.
Wenn er Fideo, den Säufer, sagen läßt: "Ein Mann,
der nichts will, ist unbesiegbar." nickt man, am Patriarchat geschult, grinsend ...
falls! Falls man schon Gelegenheit hatte, etwas über ironische Brechungen herauszufinden.
Die ganze Watschen-Operette hindurch könnte man mit Augenzwinkern überstehn.
Die Helden retten den Präsidenten, ein Drogenbaron und ein
putschender General bleiben auf der Strecke, somit ist der politische Unterricht zum Thema
Lateinamerika für den laufenden Tag erledigt. Im letzten Abschnitt schlägt noch die
Stunde des Nationalismus à la 19. Jahrhundert. Da spüre auch ich tief in meinem Magen
das beruhigende Gefühl: Genau! So haben wirs gelernt. Wenn Rodriguez folgende
Dialogsequenz in die Story stanzt: Wer seid ihr, Jungs? Söhne Mexicos,
Exzellenz.
Naja, ich will hoffen, daß auch hier noch die
Ironie regiert hat. Johnny Depp, den mir mein Sohn als Referenzgröße an Coolness genannt
hat, gleich hinter Keanu Reeves, fährt in diesem Streifen einen haarsträubend
aufgebrezelten Studebaker
Commander. Mickey Rourke bestellt in einer rausgeschnittenen Szene, die im
Bonus-Bündel erhalten blieb, kalte Ziegenmilch, statt Tequila zu kübeln. Während er
ständig ein nacktes Hündchen, kaum größer als eine Katze, mit sich herumschleppt. Und
Danny Trejo (Bild oben) belegt einmal mehr, daß das Böse zwar hier und überall ist,
aber ... es setzt sich nicht durch. Tja ...
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