12. Dezember 2005 Diesmal kein Raffael-Verschnitt. Aber. Ohne Engel geht's nicht. So scheints.
Wenn auch der Schnee weg ist, Eis bleibt noch ein Weilchen. Die Arbeit taugt ästhetisch
überhaupt nichts. Worüber einen ihre Vergänglichkeit hinwegtrösten kann. Vielleicht
ist es das. Dekoration als Teil einer Art Konsensmaschine, die vor allem eines, nämlich
heftiges Kopfnicken erzeugt.
Winter. Ah ja! Advent. Ah ja!
Besinnlichkeit. Ah ja! Weihnacht kommt. Na geh! Ah ja! So ungefähr stelle ich mir das mit
der Dekoration vor. Doch das geht auch mit anderen Teilthemen des Lebens. Davon später.
Mein Weg über die Felder hat mir die Nase gründlich kalt gemacht und ein anderes
Weihnachtsmotiv zugeworfen.
Da kommt die fetteste Zeit des Jahres und
ein paar, wie ich annehme, durchaus liebe Bürgerkinder der Provinz drücken ihre Gefühle
so aus. (Man war ja schon für Friede, Freiheit, Bombenwerfen: LINK) An anderer Stelle fand ich auch einen expliziten Aufruf zum
Klassenkampf. Das fand ich besonders rührend. Weil ich ahne, die Youngsters aus der
"Bude" sind damit beschäftigt, ihren Seat oder Alfa Romeo abzuzahlen und
möchten solchen Flüsterern bestenfalls mit den stabilen Sicherheitsschuhen aus dem
Druckgußwerk oder aus der Elin in den revolutionären Hintern treten.
Also! Terror! Warten wir aufs Frühjahr und
zertrampeln wir einer Omi das Blumenbeet. Oder was? Ach, ich weiß, ich bin dünkelhaft.
Aber sowas in der Art war gerade beim NCC05
geschehen, wo an einer riesigen Tafel getafelt und der Stand der Dinge erörtert wurde.
(Foto: Vogeltanz)
Kunstbetrieb! Ah ja! Früher war alles
besser. Ah ja! Jetzt machen wir das mal ganz anders. Ah ja! Wir werden es dem
Establishment schon zeigen. Na geh! Ah ja!
Wobei ich mich nach 20 Minuten fühlte, als
sei ich in ein Kameradschaftsbund-Treffen geraten. Mit dem Verdacht, der Rückblick auf
die harten Zeiten in Stalingrad sei so verlockend, daß für den Ausblick bloß noch
hauptsächlich kollektive Erregung aneinander bleibt. Obwohl gegen schwermütige
Geselligkeit ja nichts wirklich einzuwenden ist. Außer daß sie mir nun mal die Plomben
lockert.
Zu meinem Glück hatte ich "Medienturm"-Exponent Sandro
Droschl als Tischnachbar. Der scheint völlig frei von Larmoyanz und offenbar voller
Zuversicht, daß man mit ausreichender Professionalität seinen Job jederzeit tun könne.
(Foto: Vogeltanz)
Die NCC-Chronistinnen vermerken an einer Stelle:
"Zwischendurch wird dem Krusche und dem
Vogeltanz ein bisserl fad, oder auch nicht, sie schicken jedenfalls papierene Viren in die
Community am Table. Und auch Mails, ..."
In der Tat haben wir Papierservietten zum
Medium umgekupfert. Das schien sehr passend im Licht der Kerzen. Ein Stückchen Medienkultur
unplugged ... hier aus einem Thread mit mur.at Chef-Ingenieur Jogi Hofmüller:
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