24. November 2005

Mein Weg über die Felder offeriert mir gelegentlich staunenswerte Eindrücke. Eine Autobahnunterführung bietet an einer Wand die Empfehlung des Werfens von Bomben für den genannten Zweck.

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Der brüllende Wiederspruch dieser Intention erschließt sich offenbar nicht jedem Menschen wie von selbst. Dabei muß man ja keineswegs andauernd Widersprüche eliminieren, damit Klarheiten zutage treten. Ich hänge sehr an der Praxis des Kontrastes.

Cut!

Ich hab gestern eine sehr abstruse These zu den französischen Jugendkrawallen zitiert. Ein Beispiel für "Stracherismus", für das provokante und obszöne Simplifizieren der Deutung brisanter sozialer Prozesse. Bei uns ist das ein Merkmal der "Stracheristen".

Die machen sowas aus egozentrischen Gründen, weil sie Vorteile nicht mit anderen teilen oder Nachteile anderen anlasten möchten. (Oft beides.) Da verbietet sich die sorgsame Ergründung von Ursachen und Zusammenhängen. Stracheristen plärren wie die Babies: "Ich!" ("Wer sonst!")

Ich vermute, man darf den "Stracherismus" in Österreich als legitimes Folgekonzept des "Feschismus" ansehen.

Während Feschisten zur Icherei und blendender Selbstinszenierung noch augenzwinkernden Kontakt mit Altnazi, SS-Barbaren und deren Derivaten gepflegt haben, und zwar ganz öffentlich, scheint mir der Stracherismus in der Generationenfolge schon zu weit von den alten Barbaren entfernt, als daß da noch all zu viel Augenzwinkerei zu erwarten wäre.

Dafür sind Feschsein und Icherei nach wie vor konstituierende Elemente solcher Bewegungen. Ein Stracherist weiß, daß er einer ist, wenn er beim Blick in den Spiegel eine Erektion bekommt. (Über mögliche weibliche Enstprechungen sind im Augenblick noch keine Details bekannt.)

Zurück zum Thema. Im aktuellen "profil" bringt Publizist William Pfaff zur Sprache, was man hinter den Krawallen als auslösend annehmen darf. Bemerkenswert an seiner Deutung, hier ist von Zusammenhängen die Rede, die eben AUCH von der Verantwortung einer Republik handeln.

Pfaffs Ansichten reflektieren, was Gunnar Heinsohn in seinem Buch thematisiert hat. Wie brandgefährlich es sei, wenn in einem Land zu viele junge Männer keine Aussicht auf ein Leben in stabilen Verhältnissen hätten.

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Cut!

Mein gestern genanntes, neus Lieblingswort, nein, diesmal hilft kein Blick ins Lexikon, auch Google liefert zu "Brokulist" null Einträge. Weil das auf dem Papier stand, da jemand kein Ahnung hatte und auch nur sehr desinteressiert zuhörte, als ich "Prokurist" gesagt hab.

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