29. September 2005

In der Serie "die erotik kants" haben wir begonnen, einige Aspekte des Zusammenhangs von Geist, Leib und Bildnis zu bearbeiten. Nun hat Philosoph Stefan Lutschinger, den ich bei unserem "Symposion im fahrenden Zug" kennen gelernt hab, Kants "Kritik der reinen Vernunft" zum Ausgangspunkt einer neuen Station gemacht.

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Dazu gehört auch diese Visualisierung von Ivan Redi (ORTLOS architects). Und so sind wir auf dem Weg zum kommenden "NCC05" (net art community congress). Mit "liebesgrüße aus königsberg"...

Cut!

Im aktuellen "impuls grün" fordert Ingrid Lechner-Sonnek "rasche Antworten ein". Wann denn zuletzt der Fall gewesen sei, was der SPÖ-Spitzenkandidat Franz Voves deklariert hat:

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Da fordert die Grüne ja recht moderat. Weil bei so einem Statement eigentlich bloß zu fragen wäre: Sind Sie nun ein Agent der Blödheit, Herr Voves, ein Heuchler oder wissen Sie eine dritte Möglichkeit zu nennen, um diese Ansicht zu erklären?

Außerdem müßte man vielleicht gerade noch fragen, wie jemand Spitzenkanditat der SPÖ werden kann, wenn er doch so offensichtlich keinen Dunst von der Geschichte der Sozialdemokratie hat.

Denn anders als die die weiblichen Dienstboten der agrarischen Welt, von denen mir keine exponierten Frauen bekannt sind, die ihre Situation in öffentlichen Diskursen hätten reflektieren dürfen, dort waren Frauen vollkommen marginalisiert, also ganz anders verhält es sich mit den Arbeiterbewegungen. Weshalb gerade ein Sozialdemokrat sehr gut wissen müßte, daß es politisch in den letzten zehntausend Jahren praktisch nie "gegen die Männer" gegangen ist.

Naja, liest man auf der Website von Voves nach, findet man heute u.a. folgende Notiz:
"LAbg. Barbara Gross über Pro-Life-Unterstützung der Landeshauptfrau entsetzt: 'Klasnic ist dumpfe Sentimentalität wichtiger als Frauenrecht'"

Cut!

Wie kurios. Am 27.9. habe ich zur irreführenden Dinosaurier-Wahlkampfnummer der "Grünen" geschrieben: "Ich meine Kontinuitäten, die von alten Familien handeln, von einem „Ennstaler Kreis“, vom Cartellverband, vom Opus Dei und von konservativen Gebetszirkeln, die einen verflossenen Kaiser für eine Himmelskarriere promoten können...“

Gestern erschien im "Standard" ein ausführlicher Kommentar von Hans Magenschab, einst Pressesprecher von Bundespräsident Thomas Klestil.

Magenschab hat eben ein Buch über den "Steirischen Prinzen" Erzherzog Johann publiziert. Stellt sich also als ein Kenner des Steirischen vor. Und erwähnt in seinem Text den „Ennstaler Kreis“, über den es im "Standard" zu anderer Gelegenheit hieß:

"Auch nach dem Krieg blieb das an sich rote Ausseerland, bis hinunter ins Ennstal, wo die ÖVP über den "Ennstaler Kreis" NS-Dichter wieder ins Kulturleben schleuste, ein Rückzugsgebiet alter und junger Nationalsozialisten." [Quelle]

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Historiker Stefan Karner schrieb in "Die Steiermark im 20. Jahrhundert":

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"Ehemals verfeindete Lager". Das heißt ja im Klartext: AUCH Wegbereiter des Holocaust, präfaschistische Lobbies. Und die Proponenten des Nazi-Faschismus. Durften zu "beachtlichen intellektuellen Auseinandersetzungen" beitragen. Wurden, wie ich noch zeigen werde, auch in Anspruch genommen, um erbauliche Beiträge für offizielle Publikationen der steirischen Landesregierung zu verfassen. Nein, nicht in den 30ern und 40ern, da sowieso, auch in der Zweiten Republik.

Das ist ja einer der Gründe, warum ich meine Generation "Kinder des Kalten Krieges" nenne, die unter dem Einfluß teils der alten Barbaren zu lernen hatten, wo es langgeht ...

Die ÖVP selbst spielt diesen Zusammenhang sehr entspannt, stellt den "Ennstaler Kreis" heute zum Beispiel so vor:
"Das Ennstal, genauer gesagt Ramsau am Dachstein, war am letzten Wochenende nicht nur Ziel vieler Ausflügler, sondern auch der zahlreichen politisch Interessierten, die sich die Herbsttagung des 'Ennstaler Kreises' mit traditionell hochkarätiger Besetzung nicht entgehen lassen wollten. Der 'Ennstaler Kreis', gegründet 1949, wartet halbjährlich bei seinen Tagungen mit hochkarätigen Referenten auf ... [Quelle]

[Balkan-Reflex]

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