22. September 2005

Wie schon mal erwähnt, Wahlkampf ist kein Aufklärungsgeschäft. Wahlkampf heißt: verkaufen. Daß man dabei bedenkenlos auf Ressentiments setzt, hat Tradition, seit gewählt werden darf. Die wirklich harten Dinger der vaterländischen FPÖ hängen in Graz, wie mir erzählt wurde. Hier geht es dagegen moderat zu:

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Obwohl zu fragen wäre, warum eine Partei keine zeitgemäß relevanten Themen hat. Denn Asylmißbrauch ist gerade so ein Problem wie jeder andere Mißbrauch in einer Gesellschaft. Wir haben die entsprechenden Organe in Legislative und Exekutive, welche sich um Menschen kümmern, die Gesetze brechen.

Da uns die Weltbank eben erst auf Rang sieben der reichsten Länder der Welt gesetzt hat, kann es also darum nicht gar so arg bestellt sein. Würden die Vaterländischen zur Abwechslung mal auf ihre Plakate schreiben: "Gegen die Ausplünderung der Republik"? Und sich jene Konzerne vorknöpfen, die hier so richtig abzocken? Denn Faktum ist ja, daß in diesem Land die Profite steigen, aber die Investitionen sinken.

Ich kann einfach keinen Hinweis finden, daß sich die vaterländische FPÖ dagegen stark machen würde. Klar. Da hätte man ganz andere Gegenüber als in der Befassung mit "Ausländern".

Apropos Ausländer. Seit geraumer Zeit lenken vor allem ausländische Kommentatoren meine Aufmerksamkeit auf China und Indien. Denn daß diese riesigen Nationen wirtschaftlich enorm in die Gänge kommen und damit natürlich das wirtschaftliche Geschehen der ganzen Welt verändern, spricht sich ja langsam herum.

Genau in diesem Kontext finde ich es so auffallend unredlich, daß die Ursachen für die finanziellen Defizite Österreichs so gerne auf sozial marginalisierte Menschen abgeschoben werden. Asylanten, "Sozialschmarotzer" etc.

Was wir an internen, hausgemachten Problemen haben, daß Gelder aus dem Gemeinwesen ABGEZOGEN werden, trifft sich mit den Veränderungsschüben im Gefüge der genannten Länder und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft der gesamten Welt. Amerikas renommiertester Ökonom, Paul A. Samuelson, erwähnt das im aktuellen "Spiegel" höchst blumig:

log519b.jpg (21686 Byte) Ich wünschte, heimische Opinion Leaders würden langsam beginnen, uns die realen Zusammenhänge der Situation Österreichs darzulegen, statt uns mit mit haltloser Propaganda zu behelligen.

Cut!

Was hab ich von der monochrom-"bagaschliste" noch auf dem Klemmbrett? Eine Menge.

Zum Beispiel die Forbes-Liste der 15 reichsten fiktiven Personen. Vom Weihnachtsmann über Batman bis ... [LINK]

Falls Ihr über alles geliebtes Haustier sein Leben ausgehaucht hat, könnten Sie es mumifizieren lassen. Nein, nicht in die Selchkammer hängen. Auf die noble Art: [LINK] Weiterführende Beiträge findet man auf "Webhotep". Die "Box Doodles" sind sehr anregend ... ab in den Bastelkeller, dann: schneiden formen & kleben. Zum heiteren Abschluß dieser Notizen böse, böse Black Metal-Buben: [LINK]

Cut!

Das tote Kind. Die Messerstecherei im Klassenzimmer. Ich habe vorgestern gemeint, die GRÜNDE für diesen Vorfall könne man von außen ja nicht klären. Aber die Rahmenbedingungen ließen sich darstellen. Zum Beispiel die "Inszenierung des Kerls".

Das genannte Exempel, der Landrover Defender als kriegerisch aufgeladenes Produkt der friedfertigen Landwirtschaft. Und. Messer. Dazu fiel mir der gnadenlos gute Crocodile Dundee ein. Der sich dem Grundsatz "Nie ohne mein Riesenmesser" verschrieben hat. Das er dauernd mit sich trägt gerne herzeigt.

Aber die ursprüngliche Leitikone in Sachen Kampfmesser ist gewiß das Teil von John Rambo (Sly Stallone). Der in jedem der drei Teile des Filmes ein Blankwaffe mit gezacktem Rücken führt. Diese Messer werden für Sammler angeboten. Sie wuchsen von Mal zu Mal:

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First Blood Part I: 14" gesamt. Klinge: 9"
First Blood Part II: 15 3/8" gesamt. Klinge: 10"
First Blood Part III: 16" gesamt. Klinge: 11"

Diese Maße sind in Zoll angegeben, 1 Zoll = 2,54 cm. Das kleinste der Rambo-Messer mißt an der Klinge also schon zirka 23 Zentimeter. Das größte 28 Zentimeter.

Die "Kerl-Ikone" im Blankwaffenbereich besagt also: Der Tod kommt mit 23 Zentimetern. Was für ein irreführendes Bild! Der vierzehnjährige Kevin G. starb ein zwei Stichen mit einer Klinge von acht Zentimetern. Das ist grade mal die Länge meines Zeigefingers.

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