6. August 2005Eeeerwischt! Das läßt ja Rückschlüsse auf die musikalischen
Leidenschaften von forum stadtpark-Boß
Anton Lederer zu. Hab ich nicht grade erst durch Christian Schachinger erfahren, was es
bedeutet, "Slayer" zu hören? Genau! "Gott ist nicht tot, Gott ist
sauer." (Siehe Eintrag vom 6. Juli.)
Aber die Sache ist halb so wild. Lederer steht hier in der
Kulisse von "Sowjet-Unterzögersdorf", das grade von der monochrom-Crew
realisiert wurde. Ich erzähle davon demnächst. Auch wie ich mit Frank Ablinger,
Chefingenieur der Crew, aus der Hüfte einen menschenschonenden "Egoshooter"
kreiert habe. Naja, sie ahnen schon, wir schlittern da merklich am Rande von Korrektheit
dahin.
Cut!
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Philosoph Stefan
Lutschinger ist gemeinsam mit Kunsthistorikerin Dagmar Eberhardt
federführend in unserem Projekt "Die Erotik Kants". Nun hat er uns diese Fotografie geschickt. Was andeutet: Lutschinger
war eben in der russischen Exklave Kaliningrad. Das ist die vormalige Stadt Königsberg, einstmals
Hauptstadt von Ostpreußen, in der Immanuel Kant gewirkt hat.
Cut!
Erinnert sich noch jemand an "The Luck of the Irish" von John Lennon und der Plastic Ono Band?
Ich hab das als Teenager gehört, während man in der Beatles-Fangemeinde auf Yoko Ono
sauer gewesen ist, weil es hieß, sie habe die "Fab Four" auseinander gebracht.
Blöde Vorstellung. War meine damalige Überzeugung. (Und ist es heute noch.) |
Denn Yoko, die Perfomancekünstlerin, war
ein unglaublich beeindruckender Kontrast. Man stelle sich daneben doch Ringo Starr und
sein Busenwunder Barbara Bach vor ... Hm. Diese Songs ...
Bürgerkrieg. Belfast. IRA. Der "Bloody Sunday". (Ein
anderer Lennon-Song
und ein U2-Song
erzählen davon.) Nun zeigte "Der
Spiegel" und berichteten viele andere Blätter, die IRA würde ihre Waffen
niederlegen. Es sei vorbei.
Hätte es auch anders kommen können? Ich stell mir vor,
die Leute in Nordirland wären der Queen so gekommen: "Kiss your Ass goodbye! Und das
ist jetzt Ulster, unsere eigene Nation." Hätte die übrige Welt "Okay!"
gesagt? Was hätte Großbritannien getan?
Ich kann mir auch ausmalen, die Basken hätten gesagt:
"Danke, Mistah Frank Gehry! Bilbao schaut mit ihrem Guggenheim-Museum wirklich sexy
aus. Und tschüß Spanien! Wir haben hier jetzt Euskadi. Das Baskenland ist ab nun eine
eigene Nation." Wie hätten Spanien und der Rest der Welt darauf reagiert?
Oder ist noch in Erinnerung, wie die Lega Nord verlauten
ließ, Padanien müsse sich vom restlichen, vom südlichen Italien abkoppeln? Hätte man
von der Lega Nord gehört: "Die kosten uns zu viel und arbeiten zu wenig, diese
Südländer. Piß dich, Rom! Wir sind ab jetzt ein eigenständiges Land!" Was hätte
Italien getan? Und was der Rest der Welt?
Fällt uns noch eine Partie ein, die sowas im 20.
Jahrhundert hätte spielen können? Vor allem im üblichen Nord-Süd-Gefälle. Daß der
jeweils reichere Norden sagt: "Tschüß Süden! Schau wo du bleibst!"
Sie ahnen vielleicht, worauf ich hinaus will. Ich hab bis
heute noch nicht verstanden, wie das bei Slowenien und Kroatien so flugs gehen konnte.
Sich aus einem souveränen Staat, aus einer bestehenden Nation abzusetzen. Wie läuft
sowas? Und wie ist das völkerrechtlich geregelt?
Denn wenn man sich fragt, wie das in Jugoslawien alles
begonnen habe, dann denkt man freilich: Kosovo. Serbische und albanische Positionen waren
aufeinander geknallt. Man denkt an die legendäre Rede von Slobodan Milosevic. (Was genau
hat er damals eigentlich gesagt?) Aber das war doch nur EINE Ursache im Bündel der
Probleme Jugoslawiens. Neben enormen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Und eben der Absetztendenzen
von Slowenien und Kroatien.
Also, wie hat es eigentlich begonnen, ein blutiger
Sezessionskrieg zu sein? [Balkan-Reflex]
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