28. Juni 2005

Mächtige Socke. Oh ja! Sehr mächtige Socke. Ich muß das verflixte Ding im Auge behalten. Das ist womöglich so eine Art Special Forces-Socke, die einen in der Nacht anspringt und um die Ecke bringt, wie das in den Romane von Stephen King vorkommt.

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Dieses Ding ist mir versehentlich zwischen die Geschirrtücher geraten. Das heißt: 90 Grad über die volle Länge. Sogar eines der Geschirrtücher ist merklich kleiner geworden. Aber diese Socke nicht. Beunruhigend!

Cut!

Schreiben ermüdet (meistens) und bringt (meistens) nichts ein. Ha! Kleiner Scherz! Ich werde Ihnen gewiß nichts vorklagen. Es ist bloß oft so eine Jammerei quer durch die Branche, man wundert sich, warum sich Menschen dem Kunstfeld zuwenden, wenn es dort so unwirtlich sei. Egal. Ich vermute ja, es gibt keinen anderen Job, in dem man sich unwidersprochen so viel Gejammere anhören würde wie in diesem Betrieb. Oder täusche ich mich und hab von der Welt keine Ahnung? Kann sein ...

Sie erinnern sich vielleicht, ich finde es reizvoll, mich ab und an über Aspekten der Kultur und der Kulturpolitik zu äußern. Ab, an und über ... fein! Dieser "Button" führt zur Übersicht:

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Es gibt etwa eins, zwei drei ... sieben Menschen, die sich klar geäußert haben, daß sie mein Logbuch regelmäßig lesen. Sieben aufmerksame Menschen, das sind, Sie werden es vielleicht nicht recht glauben, gelegentlich mehr Leute, als österreichische Autorinnen und Autoren zu ihren Auftritten erwarten dürfen. Die vorgestrige Geschichte vom besoffenen Iren, der kein Deutsch versteht, als einzigem Gast einer Lesung, diese Geschichte hat quer durchs Land allerhand Parallelen. Es soll auch vorkommen, daß ein Autor bei der Lesung zu besoffen ist, um seinen einzigen Zuhörer bei der Sache zu halten.

Buchverkäufe dümpeln ebenso und gar nicht selten in mageren Verkaufszahlen unter zehn. Da rettet nur noch das Dazuzählen gratis verschickter Rezensionsexemplare das Selbstbewußtsein der Produktions-Crew. Aber sieben bis zehn verkaufte Bücher, zapperment, ich hab mir erzählen lassen, Dissertationen kämen oft auf gerade mal fünf gelesene Exemplare. Da wurde die eigene Mutter schon als Leserin eingerechnet. Akademisches Personal hat es demnach auch nicht leicht. Warum ich das erzähle? Aus aufklärerischen Gründen, falls Sie verstehen, was ich meine.

Kleiner Einschub! Früher. Früher war ja alles lustiger. Ich blende mal kurz in das Jahr 1985 zurück und gebe ein Beispiel. Ahnen Sie, wen man hier beim Poker um die bescheidenen Einkünfte sieht, ohne daß es da zu irgendwelchen Animositäten gekommen wäre? (Aus allen ist was geworden ;-)))

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Lucas Cejpek spricht dem Rotwein zu, Helga Glantschnig nimmt Ratschläge von Walter Grond an, während der Haarschopf am rechten Bildrand dem Gabriel Loidolt gehört, der damals gerade, wenn ich mich nicht irre, an seinem Roman über die Fremdenlegion geschrieben hat.

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Guter Wein aus billigen Gläsern, eine bescheiden Börse fürs Kartenspiel ... ach, Schmarrn! Lassen Sie sich nichts aufschwatzen. Mit den Fotografien hat alles seine Richtigkeit, aber es gibt keine Geschichte dazu. Oder doch. Aber es ist so wie in einer Novelle von Ryunosuke Akutagawa. So viele Beteiltige, so viele Geschichten. Kurosawa hat das verfilmt. Unter dem Titel "Rashomon". Was wollte ich eigentlich erzählen?

Ich will ausdrücken, wie kostbar mir jede Leserin, jeder Leser ist. Auch weil es den Hintergrund skizziert, vor dem Autoren oft über ein halbes Leben erhebliche Bitterkeit anhäufen. Wie mein Kafkanier, der meine Arbeit aufmerksam verfolgt, doch sich zu allerhand Tadel veranlaßt sieht.

Ich weiß aus meiner Kindheit, Prügel sind besser als gar keine Zuwendung, man kompensiert mit den Jahren ein wenig und lernt so, selbst Schelte als Vorteil zu schätzen. Darin bin ich keine Ausnahme. Darin liegt ein Grundereignis des Faschismus, wie Klaus Theweleit begreiflich gemacht hatte, sinngemäß: Der Körper schluckt Schlag auf Schlag, bis er danach süchtig wird." Dazu später ...

(Rechts: Herr Vogeltanz widmet sich eben dem Thema Doppemonarchie, hier sieht man den Herren K.)

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Aber was ist nun ein "Kafkanier"? Ich erkläre es gerne. Sie sehen schon diesen rhetorischen Kniff, daß man selbst die Frage aufwirft, die man dann ausführlich beantwortet ... im Sinne von: Sie wollten das doch wissen. Oder? Wollen Sie! Na sehen Sie! Also. Der Kafkanier ...

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