3. Juni 2005

In der ÖVP-regierten Steiermark war eben einige Aufregung entstanden, weil ein ehemals vielversprechender ÖVP-Thronfolger zur kommenden Wahl mit einer eigenen Liste antritt. Gerhard Hirschmann stellt sich, wie man so sagt, seinem Land zur Verfügung. Seine Website läßt nicht Gutes ahnen. Denn nach langem Geraune, nach ungezählten Andeutereien erfährt man da zum heutigen Tag genau ... einen Schmarrn.

Der Herr Vogeltanz mailte mir grade einen frisch kolportierten Slogan: "liste hirschmann: HIRSCHMANN STEHT AUF FÜR DIE STEIERMARK (bru-ha-ha-haaa!)"

Tja, ich hab an die Botschaften aus der Verkaufsabteilung politischer Fraktionen keine übertrieben hohe Erwartungen. Aber wer schon zum Auftakt keinen Grund findet, solches erbärmliche Geschwätz verläßlich zu vermeiden, der wird wohl ... hm, na was denn? Einen kaum in der Zeit danach mit Klugheiten überraschen.

Cut!

log427c.jpg (12275 Byte) Immerhin erinnert mich dieses Geblöke aus der Politik an einen schönen kleinen Partforce-Ritt, den wir vor einem Weilchen hatten, als sich einige Kolleginnen und Kollegen nicht entblödeten, ganz frei von guten Gründen und Argumenten dranzugehen, den miserabel gedichteten Text der steirischen Landeshymne durch neue, ausnahmslos ebenso miserabel gedichtete Texte ersetzen zu wollen. [LINK]

Ich erinnere mich, daß wir unser Augenmerk auf diese Sache viel zu früh zurückgenommen haben. Man muß, lieber Herr Vogeltanz, derlei Blödheiten auf der Spur bleiben, so scheint es mir heute. Das Vaterländische ist ja ganz offenbar immer noch tatendrängend, das können Leute wie wir doch nicht ignorieren.

Cut!

Ich hab keine Idee, wofür es gut ist. Aber hier gibt es eine Website, über die man in Ortsschildern wühlen kann. Und selber welche fertigen. Vor allem, das hat ja einigen Charme, bietet der höchst einfach zu bedienende Generator auch die Option zu zweisprachigen Ortstafeln.

Man sollte bloß keinen korrekt geschriebenen slawischen Ortsnamen realisieren wollen. Da gibt es dann in gut österreichischer Art Code-Probleme ...

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Cut!

Ich hab gestern Mischa Lucyshyn erwähnt, der gerade polnische Lyrik in zweisprachiger Fassung publiziert hat. In Polen ist mir aufgefallen, daß zu den tschechischen Gästen hin eine deutliche Sprachbarriere bestand.

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Wenn also schon unter den Ostslawen solche sprachlichen Differenzen sich auftun, zum Russichen hin klingt noch mal alles ganz anders, mag auch dem Südslawischen gegenüber ein erheblicher Kontrast bestehn. Was mir bestätigt wurde. Die Polin kann eine Serbin eher nicht verstehen.

Und wo sprachliche Differenzen bestehen, sind solche in der Mentalität sicher nicht fern, kulturelle natürlich auch nicht. Es wäre demnach eher irreführend, "die Slawen" zu sagen. Klar! Wie wir nicht mit den Deutschen verwechselt werden wollen, aber was heißt schon "die Deutschen"? Setz mal einen Bayern, einen Schwaben und einen Preußen an einen Tisch ...

Jugoslawien. Ich hab es mir an einem kleinen Beispiel darstellen lassen. In Bosnien und Kroatien sagt man zum Kind Dijete, Kinder sind Djeca. Serben würden Dete und Deca sagen. In Dalmatien hieße es Dite und Dica. Slowenien kennt zwar auch Dete und Deca, man sagt aber eher Otrok und Otroci. (Aufkleber: "Otrok v Avto")

So blättern sich, je genauer man hinsieht, hinhört, die Kontraste immer vielschichtiger auf. Die sich im Krisenfall natürlich, wie in jedem Land, ohne große Mühe zu Gegensätzen ummünzen lassen.

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