4. April 2005

Nach den thematischen Ausreißern der letzten Tage möchte ich das Thema "Kulturpolitik" wieder aufgreifen. Sie erinnern sich? Dieser Themenbereich ist mit einem "Button" markiert, über den man zur Themenübersicht gelangt:

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Kulturpolitik befaßt sich mit ... genau! Kultur. Als mit ... genau! Kontinuitäten. Des Ausdrucks menschlichen Tuns. Um nur EIN Beispiel zu nennen. Was ich hier auf theoretischer Ebene behandle, hat auch verschiedene Praxisseiten.

Die Ereignisorte von "The Locomotion" nennen für Graz momentan folgende Positionen:
~ Redi + Redi "high spirited networked city" (steirischer herbst)
~ Selakov + Eberhardt: auststellungs-projekt
~ Flachbart: "mixed reality environments"

Wobei das Vorhaben von Philosoph Georg Flachbart am nächsten liegt, am 20. April über die Bühne geht. Ich nähere mich dem Ziel seines Projektes auf dem linken Murufer als Flaneur langsam an. Eine weitere Station:

In der Gasse, die ich gestern erwähnt habe, gab es eine Autolackiererei. Dieser Laden ist auch dicht gemacht worden. Dabei war mir dieser Schlot aufgefallen. Der sich in seiner Form erheblich von üblichen Rauchfängen auf Häusern unterscheidet. Gegenüber dieses Hauses gibt es eine Autotapeziererei. Deren Besitzer mich ansprach. Ob ich etwas suche.

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In der folgenden Plauderei erfuhr ich, daß dies eine Nagelschmiede gewesen sei. So also sieht zum Beispiel Industriegeschichte aus, die ihre Spuren mitten in den heutigen Stadtgebieten hat. Ich denke, daß man aus Stadtteilen kein Freilichtmuseum machen soll. Und daß "Kulturgut" sich durchaus auflösen dürfen soll. (Auch Dürers "Feldhase" ist ja keineswegs für die Ewigkeit gezeichnet ... ;-))

Kultur handelt also ganz wesentlich von Prozessen, von Transformation und vom Verschwinden ...

Cut!

Kulturpolitik. Als ein Bearbeiten der Kontinuitäten, als Begreifen des Verschwindens, als Agieren in dessen Sog, der neue Ideen verlangt. Und neue Kompetenzen. Neue Praxis ...

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Da mich nun, angeregt von den Leuten aus der Architektur, immer mehr beschäftigt, wovon dieser Ereignisraum ZWISCHEN den Fixpunkten handelt, entlang an Transitrouten, Verbindungswegen, aber auch: ZWISCHEN zwei oder mehreren Websites, geht es im Sinne des Symposions während der Zugfahrt weiter.

Es wird also, wie schon angedeutet, nach unserem Symposion am 16. April auf einem Autobahnparkplatz zwischen Graz und Gleisdorf eine Einführung in das Thema Netzkultur geben. Im Rahmen eines Workshops, bei dem auch gleich alle Beteiligten zur Aktivität für ein Teilprojekt eingeladen werden ...

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14•05