31. März 2005 Monate
mit 31 Tagen überraschen mich immer. Natürlich bin ich auf jeden Monatsersten hin etwas
schreckhaft ...
Cut!
Tank-FX. Daß es sowas gibt! Leo Sauermann schrieb
über die "bagasch-liste":
"kurz: diese freaks lassen uns ihren betontank
als hallgerät verwenden. geil!"
Die Crew schreibt:
"Tank-FX
ist ein nicht-virtueller Halleffekt. Der Hall wird in einem 11 Meter hohen Tank aus
Stahlbeton (siehe Bild) erzeugt.
Cut!
Daß eine Art Artefakt für
unser Symposion
im fahrenden Zug ausgerechnet Zugabe heißt, hat Musolf offebar mit einigem
Augenzwinkern eingeführt ...
Cut!
Dieser Aufkleber der Aktionsplattform "Österreich-2005" reflektiert
(im Hintergrund) in einer Paraphrase das "offizielle Logo" des "offiziellen
Österreichs" zum "Gedankenjahr 2005".
Auch die Website der Crew zeigt ein Echo dieses Motives /
Logos. Wie es auf der "offiziellen
Website" verwendet wird. (© Bundeskanzleramt 2004, Referat I/4/b) Daß sich
Kritik und auch Satire auf ihren Bezugspunkt klar erkenntlich BEZIEHEN müssen, dürfte
wenigstens seit Nestroy landläufig bekannt sein. (Seit Juvenal noch nicht ... aber das
ist eine andere Geschichte.)
Allerdings hat sich erwiesen, daß eine Company der
Republik "Rechteinhaber" dieses Logos ist. Der ORF. Schlau gemacht. Denn nun
zeigt man seitens ORF durchaus Ambitionen, auf Aktivitäten der Plattform Einfluß zu
nehmen.
Das Muster erinnert mich natürlich an unsere "Graz 2003-Kotroverse".
Wo eine Company eine Stadt und ein Jahr okkupiert, beides in einem beschriebenen Kontext
zu vermarkten beginnt. Und eben über solche Rechtslagen Einfluß darauf sucht, was
kritische Bürgerinnen und Bürger in der Sache unternehmen.
Die Methode ist fein gewählt. Hier tut sich nun ein neuer
Anlaß auf, zu erörtern, was mit RES PUBLICA im "Medienzeitalter" gemeint sein
kann. Wenn "das Öffentliche" privatrechtlich verwaltet wird, entsteht freilich
Diskussionsbedarf. Es ist ja bemerkenswert, wenn heute da steht:
"Eine Klagsandrohung der
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt ORF verhindert die weitere Veröffentlichung
dieses Beitrags, der bisher an dieser Stelle online der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht wurde." [Quelle]
Schauen wir also, was aus dieser Sache wird. (By the
way: Ich hab hier eine kleine Übersicht von Österreichs Präsidenten auf
Briefmarken.)
Cut!
Joseph Conrad nannte einen seiner Romane "Herz der
Finsternis". Francis Ford Coppola verfilmte diesen Roman 1979 mit einem darin
furchterregenden Marlon Brando. "Apocalypse Now"
zeigt, wo das Grauen seinen Ausgangspunkt hat. Der Terror entwächst dem gebrochenen
Herzen eines zornigen Mannes. Das ist keineswegs nett gemeint. Das IST eine der Quellen
der Albträume. Nicht bloß als cineastisches Ereignis.
Das ist, wie ich deutlich zu machen versucht hab,
(symbolisch) die Geschichte von Isaak, dessen Vater zu schwach war, dem Souverän seine
Ungeheuerlichkeit auszuschlagen. Sich seinem Herrn zu widersetzen, um seinen Sohn zu
schützen.
Genau dieses Motiv taucht am Lebensende des Nazareners
wieder auf. Der doch zuerst, wie ich vorgestern
beschrieben hab, den Autoritäten getrotzt hat, um ihnen Menschenmaß abzuverlangen. Warum
dann dieser "Opfergang"?
Diese Legende hat nur eine Botschaft. Nicht die Rettung der
Menschheit. Sondern die Bestätigung des Souveräns. Die Bibel zeigt den Nazarener als
Rebell. Bis auf diesen entscheidenden Punkt. Da stellt er die "alte Ordnung"
nicht mehr in Frage, unterwirft sich ihr, in dem er den ultimativ grausamsten Tod stirbt,
den man damals Menschen zu bieten hatte: am Kreuz.
Er ist der Bruder Isaaks, vom Vater im Stich gelassen,
endlich bereit, Leib und Leben (in genau DIESEM Sinn und dieser Reihenfolge) dem
"höheren Prinzip" zu opfern. Isaak, Jesus ... in diese Folge stellt sich nun
das parfümierte Leiden des Bischofs von Rom. Und genau in diesem Vorbild erweisen sich
diese Männer als Paten des Terrors.
Antigone, das ist die ANDERE Legende. Die Tragödie des
Sophokles liefert den Tyrannen der Katharsis aus. Kreon besteht auf seiner
menschenverachtenden Anweisung, setzt sie durch. Er bezahlt es mit dem Verlust seiner
Frau, seines Sohnes und seiner Schwiegertocher, begreift langsam ... sagt am Ende des
Stückes, im Vers 1340, zum "Chorführer": "So führ mich hinweg, mich
törichten Mann ..."
Antigone, das ist die "Gegenthese" zum
Terrorismus im Namen "höherer Prinzipien" ...
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