27. März 2005 Wenn ich
schon mal meine Badewanne schrubbe. Was nicht übertrieben oft vorkommt, aber doch übers
Jahr ein paar mal Sinn macht. Plötzlich war dieses Möbel so rutschig, daß ich mir beim
darauffolgenden Waschgang fast den Hals gebrochen hab.
Ist eine Badewanne eigentlich ein Möbel? Nö. Bewegt sich
nicht. (Zum Glück!) Fällt also eindeutig unter "Immobilien". Übrigens! Da
fällt mir ein, daß ich schon wieder nicht weiß, was "Imponderabilien" sind.
Das ist ja ein recht beeindruckendes Wort, obwohl ich es
niemandem vorlegen möchte. Jedenfalls hab ich gleich nachgeschaut. Unwägbarkeiten. DAS
ist zwar kein beeindruckendes, doch für meinen Geschmack ein sehr schönes Wort.
Cut!
Der Gröller.
Hat grade ein ziemlich radikales Fieberthermometer getestet. Naja. Eigentlich isses was
Umständlicheres. Nein. Aufwendigeres. Der Gröller ist so nebenbei ein Ingenieur, darf
also mit Maschinen hantieren, bei denen ich vermutlich den Wachdienst aktivieren würde,
wenn ich hingreifen möchte. Jedenfalls schaut der Gröller bei dieser Maschine so aus:
Und 35,7 Grad gilt doch als recht
passable Körpertemperatur. Gröller schrieb mir, das Gerät sei ein »Thermovision A20«
mit 50 Hz zum Messen der Oberflächentemperatur. Und per IEEE1394 überträgt man die
Werte dann ... naja, ich möchte jetzt vielleicht doch nicht so genau wissen, was ein
IEEE1394 ist und wo man den hintut ...
Cut!
Opferlämmer und Sündenböcke. Diese Tierchen scheinen der
selben Gattung anzugehören. Wie kommt das? (Weiß ich nicht!) Ich hab gestern geschrieben:
"Dieses Land verehrt den Nazarener und
kennt die Antigone nicht ..."
Antigone ist (der Legende nach) eine Tochter des König
Oidipus. Sophokles hat beiden Figuren Dramen gewidmet. Diese zählen zu den sieben
Tragödien unter den 123 Stücken des Dichters aus dem fünften vorchristlichen
Jahrhundert.
Ich habe Antigone und Abraham einander gegenüber gestellt.
Abraham, der Untertan, besteht die Prüfung seines Herrn. Er hebt das Messer, ist bereit,
seinen Sohn Isaak zu opfern. Auch wenn ein Engel des Herrn im letzten Augenblick eingreift
... haben SIE ein Kind?
Ich hab einen Sohn. Ich weiß, es würde nach unserem
gemeinsamen Gang zu Opferplatz die Klinge in der Brust des Kindes stecken, auch wenn die
größte Gewalt sie mir aus der Hand geschlagen hätte. Niemand bräuchte mehr zustechen.
Mein Sohn hätte diesen Riß im Herzen, wenn ich, meinen Arm gegen sein Leben erhoben,
nicht bereit gewesen wäre, der Herrschaft in dieser Angelegenheit zu widersprechen.
Antigone war anders. Sie verlor ihr Leben, weil sie ihrem
König widersprach und sich weigerte, eine unmenschliche Anweisung zu befolgen. Dort ist
der Untertan, der seinem Herren folgt. Da ist die mutige Frau, die ihrem Gewissen folgt.
Opferlämmer und Sündenböcke. Dieses
"Gedankenjahr" Österreichs soll doch die Befassung mit diesem Thema
nahelegen ...
Cut!
Theatermensch Hans Fraeulin verschickt "Vollmondbriefe". Weil ...
" Weil
der Grazer Kulturstadtrat es nicht erwarten konnte, Post von mir zu bekommen, verschicke
ich regelmäßig zu jedem Vollmond einen Brief an alle, von denen ich weiß, dass sie sich
für Kultur und Politik interessieren."
Im nun dritten gibt es einen anregenden Absatz zum Thema
Spielregeln:
"Das Theater kommt mit zwei Spielregeln aus: Wo du stehst, kann ich nicht stehen.
Wo ich gehe, kannst du nicht gehen. Fußball bringt es auf 17 Regeln, die Erklärung der
Menschenrechte auf 24, die österreichische Straßenverkehrsordnung auf über 100. In
keinem Regelwerk ist Betteln verboten. Christian Weniger fordert in der Kleinen Zeitung
umstandslos die Grazer Stadtväter auf, Betteln zu verbieten, um dem Tourismus
aufzuhelfen. Dass sich der Mann auf Kosten unterlegener Menschen für das katholische
Tagblatt prostituiert, sichert ihm sein Gehalt. Das trägt er wahrscheinlich zu dem Mann,
der ihm sein Rückgrat massiert."
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