9. März 2005 Online. Und
ich weiß grade noch, wo ich mich befinde. Plötzlich bin ich ganz wo anders. Naja, genau
das meint Hypertext. Und ist öfter ermüdend als erfreulich. Aber. Da sind auch diese
anderen Momente. Kleine und feine Zufälle. Wo mich dann etwa die hinreißend
minimalistisch gezeichneten Wesen der "Elffriede" anstarren ...
Anderes spielt einem der Zufall zu, weil sich wer was
gedacht hat. So wie Johannes Grenzfurthners Tip zu "A Dictionary of Old Hobo
Slang". Der ganz vorzüglich zu unserem Eisenbahnprojekt
paßt.
Cut!
Politik. Darf offenbar in Österreich ruhig auch ein
Geschäft der Diffamierung sein. Ein markanter Höhepunkt der jüngeren
Vergangenheit: Nun liegt der Parteitag der FPÖ hinter uns.
Aber es fehlen immer noch Belege.
Belege für die Behauptung, daß Kärntens Landeshauptmann und einige seiner
Parteikollegen abgehört worden seien. Ein Vorwurf zu dem Haider eine Einrichtung der
Republik mit der einst staatlich getragenen Mörderbrigade Rumäniens gleichsetzte.Laut Zitat in "Der Standard" am 14. Februar
geäußert. Die gute Nachricht: Vor allem Leute aus der FPÖ posaunen gerne aus, daß
unbescholtene Bürger ja keinen Einwand haben könnten, wenn sie unter Beobachtung kämen. |
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Offenbar doch! Wervoller Beitrag zur
Debatte. Oder?
Cut!
Der Staat, also Politik und Verwaltung. Ein anderer Aspekt ... aus einer interessanten
Zeit, da Funktionstragende noch in die Provinz kamen, um mit den primären Kräften an den
Themen zu arbeiten. Denn! Beide Seiten wissen oft sehr vieles von einander nicht.
Hier sieht man Günther Getzinger, vormals Kultursprecher
der steirischen SPÖ und Elisabeth Fiedler, damals Adjudantin von Landeskulturrefrent
Schachner. Bei einer "Konferenz der Provinz", Teil einer Serie von Arbeitstreffen, mit
der wir im März 1997 in der Oststeiermark begonnen hatten.
Allein in dieser Erwähnung liegt schon eine
dringende Empfehlung für Kulturschaffende. Nämlich ihre Kontakte mit Politik und
Verwaltung nicht darauf zu beschränken, ab und zu wegen Subventionen vorstellig zu
werden. Sondern den inhaltlichen Austausch zu suchen und zu pflegen.
Getzinger hat mir einmal zu einer wesentlichen
Lektion verholfen. In der Cafeteria des Landhauses. Dabei war er ungefähr so gut gelaunt,
wie er auf dieser Fotografie gerade wirkt. Also vermutlich schon etwas entnervt von den
häufigen Verwirrungen, die es im Umgang der verschiedenen Gruppierungen mit einander gab.
Ich war nämlich damals sehr ungehalten über die Koordinationsmängel auf dem Wege zur
Landesausstellung im Jahre 2001.
Wo einem von jeder damit befaßten Person
etwas anderes erzählt wurde. Was Details und Modalitäten betraf. Solche Verwirrungen
kann es oft geben, wo viel Geld und viele Funktionstragende zu einem großen Ereignis
führen sollen.
Die "Getzinger-Lektion" besagte
etwa: Wenn der Tag endet, zählt ausschließlich, was die Person sagt, welche formell die
politische Verantwortung trägt.
Natürlich wissen wir, bei jeder Institution
gibt es auch informelle Strukturen, von denen oft erhebliche Wirkung ausgeht. Aber dort
hat man nur als Insider Zugang. Und Verantwortung kann man eben ausschließlich bei denen
fordern, die ein klares Mandat haben.
Daraus lassen sich zwei sehr wichtige Punkte
zur Orientierung ableiten.
+) Wer immer sich in verwirrenden Situationen
wichtig macht, lassen Sie sich nicht im Kreis schicken. Bleiben Sie bei der Person, die
formell verantwortlich ist.
+) Falls eine zuständige Person Sie im Kreis
herum zu schicken versucht, streiten Sie nie mit Subalternen. Bei Unstimmigkeiten hat der
Boss aktiv zu werden. Gehen Sie dort hin.
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