27. Februar 2005

"ich werd ein wort einlegen, dass dir ein lamborghini geschenkt wird! :-)" schrieb mir Jörg Vogeltanz, der eben die Einladung erhalten hat, eine Karikatur zum Thema Lambo zu liefern. Und ich würde ja gerne mal an einem Murcielago schnuppern, vielleicht auch eine Runde um den Block damit drehen. Mein Sohn wäre wohl für wenigstens eine Woche in einem besonderen Zustand, wenn er dabei den Nebensitz ausfüllen dürfte.

Ansonsten aber würden mir schon allein jene Kosten den Schlaf rauben, die so ein Gerät verursacht, wenn es bloß hier am Hof herumstünde, ohne einen Meter bewegt zu werden. (Falls ich den flachen Lambo momentan überhaupt unterm Schnee finden könnte.)

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Außerdem bin ich zwiespältig geblieben. Auf meinem Weg über die Felder bekam ich diesen hinreißenden ÖAF vor die Kamera. Puncto Aerodynamik das extreme Gegenteil eines Murcielago. Aber im Spritverbrauch gewiß ebenbürtig. Und. Ebenso eine wunderschöne Maschine. Auf ganz andere Art.

Cut!

In "Der Standard" vom letzten Freitag findet sich ein bescheidener Hinweis, das eine der mächtigsten politischen Berufsgruppen des Landes Probleme wälzt. Oder wälzen SOLLTE:

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Korrespondiert durchaus mit dem, was ich gestern als Problemlage heimischer Kulturpolitik angerissen habe. Grundlagen von Meinungsbildung. Kommunikationsverhalten. Das öffentliche Verhandeln von Anliegen. Das Beachten derer, die nicht gehört werden. Zutiefst politische Themenstellungen.

Cut!

Im gut überschaubaren Gleisdorf, das nun erstmals mit dem Betreten der "Neuen Räume" ernst gemacht hat, kann man sich einiges davon ansehen. Auf den Websites dreier Fraktionen, [Grüne] [ÖVP] [SPÖ], bildet sich der Stand der Dinge anschaulich ab. Daß die FPÖ dabei fehlt, ist durchaus von Aussagekraft. Daß im Forum der Grünen offenbar Ratlosigkeit herrscht, was man mit der neuen Mediensituation überhaupt anfangen soll, läßt die Website halbtot dahindümpeln.

Bei SP und VP laufen wechselweise die Matches. Überwiegend anonym vorgebrachte Abschätzigkeiten, mit denen sich die betreffenden Personen wohl kaum offen vor ein Publikum wagen würden.

Bemerkenswert, daß sich hier jenes Gekläff von Maskierten offenbart, jenes Vernadern und Heruntermachen, das man in Österreich gerne Kunstschaffenden vorhält, die offen und präzise benennen, was ihnen in dieser Republik mißfällt.

Das ist an diesem Wahlkampf ganz auffällig. Untertanen, die in geduckter Stellung nach erreichbaren Waden schnappen, tun genau das, was sie Kunstschaffenden vorhalten, die in ihrer Kritik aufrechten Gang beibehalten. Womit ich wieder in Richtung Kulturpolitik unterwegs wäre.

Cut!

Im aktuellen Programm der Gleisdorfer SPÖ lese ich:
"Kunst macht Schule. Die Gleisdorfer Sozialdemokraten sehen Bildung nicht nur als Erwerb von Wissen und Fertigkeiten. Die Verknüpfung von Bildung mit Kunst und Kultur führt zur Entwicklung vielfältiger Kompetenzen. Die Bildung ist ein Beitrag zu einer umfassenden Persönlichkeitsentwicklung."

Und:
"Kunst muss sich weiterentwickeln können. Erneuerung und Offenheit müssen im Mittelpunkt zeitgemäßer Kulturpolitik stehen. Wir Gleisdorfer Sozialdemokraten setzen uns das Ziel, ideale Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur zur Verfügung zu stellen."

Sehr passable Absichtserklärungen. Nach den Wahlen wird zu erörtern sein, welche Praxis die SP diesen Ideen folgen lassen möchte.

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