23. Februar 2005

damen und herren!

>>arbeitsgruppe theorieentwicklung<<
kurios! und: warum?

denn so lange sich die netzkulturszene mehrheitlich von subventionszusage zu subventionszusage schleppt, während wir sehen: fehlt geld von klasnic & co, läuft eher gar nix, wird also vermutlich jede theoriebildung genau diesem zweck hinterher arbeiten.

nämlich eine kunstpolitik zu bedienen, welche die szene gängelt. (das schafft diese politik nun schon locker eineinhalb jahrzehnte.)

falls ich irgend ein markantes (netzkultur-) beispiel übersehen habe, das in den letzten zehn jahren meiner annahme widersprochen hätte, bitte um hinweise. denn das würde mich sehr interessieren.

falls es also aktive leute und projekte gibt, die in theorie und praxis dieser 100 prozent-abhängigkeit einer nicht mal sachkundigen steirischen kulturpolitik wenigstens gelegentlich sehr energisch widersprechen, bitte um links und tips!

ich erinnere mich noch
a) an die medienkonferenz in linz. (1999)
wo ein wichtiger POLITISCHER anspruch PUBLIC ACCESS gelautet hat.
b) an LOCAL TASK (2003), als ein youngster meinte: geh, wen interessiert
denn das?

und so kams dann auch ...
die ENTPOLITISIERUNG der szene ist so unausweichlich gekommen, da kriegt man
das fürchten ...

ich erinnere mich an reini braun, der auf der strat-liste mal sinngemäß meinte:
*ich brauch keine gscheiteren politiker, sondern mehr budget!*

und so kams dann fast:
die kulturpolitik hat sich nicht zu mehr sachkundigkeit entwickelt. es kam allerdings nicht mehr budget.

(wieso auch? wie soll man einem politiker, den man für deppert hält, MEHR budgetbedarf pülausibel machen können?)

was soll also eine threoriegruppe einer szene generieren, die sich seit wenigstens 2 jahrzehnten, von krainer, schachner und klasnic vor sich hertreiben läßt und nicht erkennen läßt, wo denn PARALLEL zu den förderungs-strukturen (die verfügbar sein und genutzt werden sollen) das mindeste an STRUKTUREN und AKTIVITÄTEN läuft ...

...die ausdrücken:
+) realer "plan B" (unabhängige handlungsfähigkeit),
+) autonomie (sich selbst die regeln geben),
+) harte inhaltliche herausforderung der kulturpolitik tragen,
+) die auch angemessen und KONTINUIERLICH in die ÖFFENTLICHEN DISKURSE eingeht.

statt dessen wird räsoniert, daß etwa eine kulturredaktion unter frido hütter nicht tut, was die szene erwartet.

aber wo wäre nun all die medienkompetenz, gestützt auf die eigenen medien-strukturen, durch welche dieser berufsstand (kunstschaffene) endlich tun würde, was eine aktive und inhaltich fitte MEDIENSZENE ja tun könnte?

nämlich SELBST ausreichende schubkraft in der öffentlichkeit herzustellen und das kulturpolitische personal in dieser öffentlichkeit kontinuierlich zu fordern.

tja, sogar die kulturredaktion einer *kleinen zeitung* müßte ihr selbstverständnis neu justieren, wenn eine netzkultur- und medienszene wirklich kulturpolitisch PRÄSENT wäre. und! eine mediensituation in der steiermark gewährleisten würde, die solche bezeichnung verdiente ...

hamma net! seit 10 jahren nicht. warum sollte das also in den nächsten 10 jahren geschehn?

und warum dann geld und zeit und kraft in eine *arbeitsgruppe theorieentwicklung* stecken? um WAS herbeizuführen?

einen erheblichen teil dieser szene hat die klasnic ja sowas von im sack, darüber bin ich immer noch fassungslos.

danke für die aufmerksamkeit!

'cuse me, while I kiss the sky!
der sekretär

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