19. Februar 2005Wahlkampfzeit. Die ÖVP bespielt
Plakatwände. Die SPÖ Dreiecksständer, Seite an Seite mit der VP. Grüne und FPÖ sorgen
auf andere Arten für Sichtbarkeit. Wenn ein Bürgermeister Stark heißt, hat ihm das
Schicksal seinen Slogan natürlich im hohen Bogen zugeworfen:
"Sport, Kultur, Events" klingt immerhin ETWAS freundlicher als das gestern zitierte FP-Motto "Fit für Straßen,
Kultur und Sozialprojekte".
Kultur und Events. Im großen "forum kloster". Das heißt in der Praxis dann: als Wischmops
verkleidete Deppen oder als Deppen verkleidete Wischmops, die stammelnd genau das Klischee
geben, das wir in der letzten Schublade vorfinden, wenn wir an Ungarn denken. Wie "Das Balaton Combo" als
"Kult" durchgehen kann, bleibt mir rätselhaft.
Aber ich hab ja kein Problem damit, daß sich derbe Schenkelklopfer gut verkaufen. Wenn
eine Kommune sich angemessen darum kümmert, jene Aspekte kulturellen Geschehens und eines
geistigen Klimas zu stärken, die sich nicht und niemals über das infantile Aufschreien
"Bitte Bier!" einlösen. Mal sehen, was sich da noch zeigt ...
Cut!
Gerhild Trübswasser hat für unseren "CyberTrail" eben einen Claim in Nicaragua
abgesteckt. Und überdies einen erstaunlichen Bericht aus dem Dschungel geliefert. Wo das
Leben in derart anderen Zusammenhängen stattfindet, als wir anzunehmen geneigt sind, daß
der Kontrast zum oben Geschilderten gar nicht härter ausfallen könnte.
Was mich an die Begegnung mit Mihael Milunovic denken läßt, die den Auftakt von
"The Junction" markiert, woraus der "CyberTrail" hervor gegangen ist.
Mihael meinte, Zivilisation sei bloß eine Inszenierung entlang der Bahnstrecke zwischen
Paris und Wien. Ansonsten würde es in der Welt ganz anders aussehen.
Zum Beispiel so, wie Trübswasser schreibt: