20. Dezember 2004Post aus St. Petersburg. Sergey hat offenbar die Hölzer für den
"CyberTrail"
nun greifbar nahe:
"Hi Martin, the postoffice has informed Viktor,
that some parcel on his name was received ... But the parcel from Australia ... Well, now
I'm on work and will be back home on monday and we will see, what is the parcel from
Australia ..."
Viktor Snesar, ein aus der
Ukraine stammender Maler, war in Piter für einige Zeit mein Gastgeber:
Cut!
Dusty Moon. Der "BKP"-Konfident. Hatte noch mehr auf Lager. Ich
mußte mir weitere Bilder ansehen. Das Haar-Thema ist dabei offensichtlich im Zentrum der
Interessen von Herrn Moon. Natürlich kenne ich diesen Herrn:
Er ist ein Reisender und mysteriöser Liebhaber der
Vulkane. Wir verdanken ihm wesentliche Impulse zu
Fragen über Vulkanismus in der Schweiz.
Moniseur Emile ist ein radikaler Verfechter radikaler Auffassungen,
wie Unterlagen von Dusty Moon belegen. (Hab ich ihm, Moon, auch geklaut.)
"frisur hat sehr viel mit bionik zu tun:
lernen von der natur für die technik. Wuchernde frisur bremst gedanken nach innen und
nach aussen. Ist eine art vollwärmedämmung fürs nachdenken." [Volltext]
Cut!
Am 13. Dezember
hatte ich behauptet, es gebe einen Zusammenhang zwischen Jagdflugzeugen und
Motorrad-Gangs. Outlaw. Rocker. Hells Angels. Erstaunlich daran bleibt, daß sich die
düsteren Horden als stilbildende Subkultur erwiesen haben. Die Motorräder von Harley
Davidson waren seinerzeit absolute Grammeln. Zum Wegrennen. Wurden aber, über geniale
Marketing-Schritte, zu einem überteuerten Lifestyle-Produkt, das schließlich auch
technisch wieder an zeitgemäße Standards
anschließen konnte.
Der zur Zeit sicher renommierteste Angel, Sonny Barger, hat in einem
Interview bekannt, er würde lieber eine BMW fahren, könne sich aber der Imageanforderung
und folglich einer Harley nicht entziehen.
"Rockerbanden" gehören seit einem halben
Jahrhundert zu den verbreitesten Outlaw-Motiven der Populärkultur. Sowohl das Outfit als
auch die Motorradmarke sind auf verblüffende Art zu Accessoires gut situierter Leute
geworden. (Denn das ganze Zeug ist scheißteuer.) Natürlich gibt es die harte Variante
der Jungs auch immer noch. Irritierend: das
Bürgerliche und das Antibürgerliche trifft sich da in wesentlichen Geschmacksfragen ...
Am Anfang der Geschichte stehen Soldaten Amerikas,
vor allem auch Piloten, die aus dem Zweiten Weltkrieg heimgekehrt sind. Und sich in einer
kleinbürgerlichen Existenz nicht mehr zurecht finden konnten. Aus diesem Milieu haben
sich Situationen herausentwickelt, da marodierende Gangs in Kleinstädte eingefallen sind,
um sich erst mit der Bewohnerschaft und darauf mit der Polizei Matches zu liefern: The
1947 Hollister
Motorcycle Riot. ("On July 4 1947, 4,000 'straight-pipers' rode into
Hollister.")
Die "Hells Angels"
drehen an solchen Zusammenhänge zwar wehleidig, lassen aber
auf der anderen Seite in ihrer Selbstinszenierung keinen Zweifel, daß sie eine Art
"ziviler Krieger" sein möchten. Wo sich selbst brave Mädchen gerne mal auf
böse umstellen:
"Ride A Bike Like You Stole It!! Kisses /
BikerBitch From Hell!!... HOLLAND (Friesland)"
Solche Rollenspielchen haben im Umfeld der Angels ebenso
Platz wie hartgesottene Outcasts, die auf empfundene Kränkung mit dem Schießeisen
reagieren und folglich im Knast
landen.
Man braucht sich nur die Ikonographie etwa der Hells Angels aus San Fernando Valley
ansehen, und findet die alt vertrauten Muster einer feschen Ausstattung von Gewalttätern.
Es fehlen nicht einmal die Swastika auf den Eisernen Kreuzen:
Und die Totenkopf-Embleme sind der SS entliehen.
Bezeichnend sind auch T-Shirt-Aufschriften wie: "Criminals beware - We shoot
back!" ...
[kontakt] [reset] |