7. November 2004Wien. Alte
Schmiede. David Staretz
am Schlagzeug. Zum Abschluß seiner Ausstellung "Nervöse Maschinen". Jörg Vogeltanz an der
"Engelsschere". Und sonst noch einige Vorkommnisse, die weiterführende Wirkung
versprechen ...
Der Ort ist ja ein unglaublicher Maschinenraum. In dem nun
eine neue Spur für den "CyberTrail" gelegt ist. Vogeltanz haßt es, unter den
Augen anderer Menschen zu arbeiten. Und hat dennoch eine erste "Engel-Girlande"
fabriziert, die nun eine Verbindung schafft.
Zwischen der ursprünglichen Engel-Inszenierung der Serbin Svetlana Volic
und dem Auftakt von "Angels Angle" im "CyberTrail". Wo das
eine der Themen- und Aktionsleisten sein wird.
Josef Schützenhöfer ist auch wieder aufgetaucht, er war einige Zeit
im Süden, um zu malen, und bereitet eben eine Ausstellung in Wien vor. Auf dem Rauchabzug
der Esse im Hintergrund sieht man übrigens die Engel-Girlande ...
Cut!
Da war gestern,
im Zusammenhang mit den Bergwerken, die Frage, was es mit dem Begriff
"Würgeengel" auf sich habe. Tom Kada, der Mann mit dem gewaltigsten Cabrio
in der Garage, das ich je gesehen hab, schrieb mir:
Hi!
"Würgengel" kommt mir manchmal in alten Schriften als Bezeichnung für Seuchen
speziell der Pest unter.
Ciao Tom
Cut!
Wie ärgerlich. Jetzt muß ich punktuell noch zum
Verteidiger der Präsidentschaft Bushs werden. Obwohl mir diese Politik so
mißfällt und ich einige ihrer Konsequenzen für schrecklich halte. Aber solche
Ansichten, wie sie ein Leserbrief in der "Krone" von letztem Freitag darlegt,
verwerfen ja nicht nur die Demokratie:
Ohne derlei Auffassungen könnten der Rassismus und sein
jüngeres Brüderchen, der Nationalismus, nicht über die Runden kommen. Diese unsägliche
Dummheit, erstens sich Andersdenkende so zurecht zu richten, zweitens ein ganzes Volk mit
durchgängigen Zuschreibungen abzufertigen. Bliebe noch zu erhellen, was das redaktionelle
Personal eines Massenblattes dazu bewegt, solchen Schund zu drucken. Da ich der
"Krone" in diesem Themenzusammenhang keine aufklärerische Position zutraue ...
Diese Steigerung der längst auch in meinem Milieu
üblichen "90 Prozent-Klausel" auf hundert Prozent, "90 Prozent der
Menschheit sind eh Idioten!", ist sowohl quantitativ wie qualitativ bloß ein kleiner
Schritt. Der mir aber deutlich macht, daß es schon gute Gründe hat, wenn quer durch
Europa und anderswo rechtskonservative Administrationen das Feld dominieren. Wir sind
offenbar mit den Bushies in guter Gesellschaft. Daß wir unsere Geringschätzung für die
Demokratie mit solchen Vorstellungen belegen.
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