4. Oktober 2004

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Das virtuelle Vincennes mitten in der Oststeiermark. Gestern hab ich die acht Kilometer Fußweg gemacht, die Rousseau gegangen ist, sich lesend die Zeit vertreibend, um den im Gefängnis sitzenden Diderot zu besuchen. Diesen Giganten der Aufklärung, dessen "Pensées philosophique", Anlaß für seine Haft, davor öffentlich verbrannt worden waren. (Die Strecke hatte ich früher schon ausgemessen.)

Meine Lektüre auf dieser Strecken war Dostojewskis "Der Großinquisitor", ein Ausschnitt aus dem gewaltigen Roman "Die Brüder Karamasow". Das steht im Zusammenhang meiner Konfrontation Oidipus / Jesus, der noch eine weitere Aktion zu folgen hat.

Wie kurios, daß in diesem kleinen Zeitfenster von etwa 40 Minuten auf jener abgelegenen, kleinen Straße in der Oststeiermark gerade Bärbel und Peter Weißensteiner daherkamen, beide von der Fotogruppe "Faktor", die ich gleich zur Einrichtung einer Transit Zone bewegen konnte:

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Cut!

Ich hab unlängst von Kysela erzählt. Kommenden Samstag, am 9.Oktober, ordiniert Kysela ab 20.00 Uhr mit Band im Rittersaal des Schlosses Hartberg. Weitere Details findet man auf seiner Website.

Cut!

Am 2. Oktober hab ich geschrieben: "grimmig konservative Katholiken". Konservative. Bestehendes erhalten wollen. In zentralen Punkten sind sicher (fast) ALLE Lebewesen Konservative. Sie wollen ihr Leben erhalten. Unter möglichst wohltuenden Bedingungen. (Ich nehme an, selbst Ameisen und Flöhe kennen reichlich Unterschiede zwischen wohltuendem und beängstigendem Dasein.)

Wo klemmt es dann eigentlich? So bescheuert sind doch "Fortschrittliche" gewiß nicht, daß sie der Frage, was erhaltenswert sei, völlig ohne Interesse gegenüber stehen. Aber! Das bleibt nun unscharf. Denn. Ist "Fortschrittliche" der selbstverständliche Gegenpart von "Konservative"? Bleibt die Frage, worum es eigentlich geht.

Langsam verdichtet sich das aktuelle Themendurcheinander für mich zu einer überschaubaren Gruppe von Stichworten, zu denen man Klarheiten suchen kann.

Das Konservative im Kontrast zum Fortschreitenden hat sich am oben genannten Gang von Paris nach Vincennes schon angedeutet. Die Aufklärung hat Europa verändert, da ist auch einiges zur arabischen Kultur herauszufinden. Mit der sich die Konflikte steigern.

Wenn unser letzter Kaiser zur Ikone stilisiert werden muß und ein jedes Maß verlierender Bischof dabei sein unglücklicher Promotor ist, wenn das Thema Türkei für Verwirrung und Polemiken sorgt, wenn also die "Erfindung des Vaterlandes" strapaziert wird und der Himmel geschützt werden will, sind Klärungen gefragt ...


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