14. April 2004 Ohje, du arbeitest wieder zu viel. Aber am samstag gibts frisches
gras!!!
schreibt mir mein Mädchen. Nun bin ich zwar Salat-Junkie und momentan in einer massiven
Ruccola-Phase, aber das ist doch hintergründiger gemeint.
Serbinnen aus ihrer Gegend nennen einen
dummen Mann gelegentlich Pferd; wie man es bei uns mit dummen Kühen hält. Mirjana hat
sich angewöhnt, mir, wenn ich es mit der Arbeit gar zu bunt treibe, als Empfehlung
zuzurufen: Sei Pferd, Krusche! Was wohl mit dem gestern geäußerten
Rat meines Physiotherapeuten korrespondiert: Verkopf dich nicht.
Bei den Balkanmädchen gibts in der
Sache allerdings noch eine Gras-Variation. Falls man zu hören kriegt: Der soll vor
meinem Haus Gras fressen, meint das einen Mann, der ihr schöne Augen gemacht hat,
aber nicht so leicht zur Tür herein kommt. Der darf dann vor der Schwelle weiden. Alles
klar? Aber ich weiß aus eigener Erfahrung: Pferd sein und ein Weilchen grasen kann
mitunter der einzige Weg sein ...
Cut!
In der Apotheke, hinter der ich wohne,
sind zwei Menschen am Werk, bei denen es auch außerhalb der Geschäftszeit lebhaft
zugeht. Zum Beispiel, in dem wochenends das Geschäft als Galerie offen steht und vor
meinem Hoftor sich little italy auf die Straße entfaltet. Mit Musik, Wein,
satter Geselligkeit.
Ich hatte in der Apotheke schon ein
Stück der Verschwundenen Galerie mit Vito Pace aufblättern
können. Nächstes Wochenende ist die Künstlerin Renate Polzer mit ihren Arbeiten zu
Gast. Am 17. April ab 17.00 Uhr und am 18. April 2004 von 10 - 15 Uhr in der Gleisdorfer Stadtapotheke, direkt
neben dem Rathaus.
Cut!
Man kann nicht sagen, daß die marodierenden Berseker, die
ich gestern erwähnt habe, auf Tarnung und
Verborgenheit setzen. Wobei sicher nicht jeder das Herz hat, mit über 2,5 Promille im
Leib Menschen totzufahren. Aber die Attitüde wird geübt und geäußert.
Was mich an einen Song aus dem
Hiphop-Umfeld denken läßt, in dem der Refrain lautet:
"Bad boys, bad boys,
what you gonna do,
what you gonna do,
if they come for you?"
Ist doch meist so, daß der düstere Held
Augenblicke der Läuterung erlebt, wenn er gut gerüsteten Polizisten gegenübersteht.
Drum: was genau ist denn das mit den harten Buben? Ist das sowas wie die ausgehungerten
Laufsteg-Barbies? (Bis der Doktor kommt?)
Cut!
Madame ist keinesfalls den traurigen und
meist finster blickenden Hungerhaken zuzurechnen, die offenbar mit Ausdauer den feuchten
Träumen verhuschter Couturiers entspringen. (Oder sind die Elevinnen der Magersucht
vielleicht die Rache an den Heteros, weil Schwule in dieser Kultur so mies behandelt
werden?)
Halt! Themenwechsel! Unsere
Bundespräsidentin Irene S. wird heute Abend wieder im Grazer NIL gastieren. Im Rahmen der
"Konferenz in Permanenz"
... Transit Zone: Öffentlicher Raum und Netzkultur / Aktuell: Bildnis, Hymne, Monument
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