25. Februar 2004
>>Virus
"Worm.MyDoom.E.UPX" gefunden<<
Grauslich! Gewürm. Die Profi-Liga läßt wissen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
in dem Mail mit dem Betreff 'read now!'
(gesendet am Tue, 24 Feb 2004 09:14:04 +0100) mit der angegebenen Absenderadresse wurde
der Virus 'Worm.MyDoom.E.UPX' gefunden.
Aus diesem Grund wird diese Mail nicht zugestellt.
Ihr Inode-Team
Ich hab diese Mail zugleich mit dem Büro
des Vereins FRAUENSERVICE Graz
erhalten. Was mich wenigstens auf eine spannende Website gebracht hat. Ansonsten ist das
ziemlich unnötige Post, die das Müllaufkommen auf meiner Maschine nur vergrößert.
Denn wenn ein Wurm-Programm den Inodern
Post schickt, wollte ich denen eh nichts mitteilen. Also wozu muß ich wissen, daß die
Mail nicht zugestellt wird? Da haben wir es wieder einmal mit Blitz-Gneißern unter den
Ingenieuren zu tun. Ich entspanne mich nach solchen Einschüben gerne bei Spam-Prosa. Hier
ein schöner Beitrag von Nadine Leach:
cheetah crank empire cargill tonk
blow annapolis snowstorm firewall macromolecular grout rage thomas auschwitz recombinant
coy refinery liturgic sandwich bootstrapping kitchenette neuronal stooge vacuo mob ginger
lunacy scottish toxicology inure hollow adjunct mead sylvia chamfer discussant syncopate
still shotbush conant margarine coda disgruntle aeolus bowie methuen
Weiter Fußnote zum Dollfuß-Thema. Ich
dümple noch so bei den Vorbedingungen von Faschismus herum. Also. Die Schule der
soldatischen Männer. Das Militär als Mustergesellschaft. Krieg als Vollendung
menschlichen Daseins. Der bärtige Kaiser als Phantasie vom gütigen Vater. Das ist
natürlich glänzender Blödsinn, der in unterhaltsamen Schmonzetten endlos reproduziert
wurde und sich heute noch durchs österreichische Nachmittagsfernsehen zieht. Klamotte
oder Operette, Kaiserjägerschmalz, egal! Wir haben ein Recht auf billige Unterhaltung.
Was einen nicht daran hindern muß, eine Ahnung zu bekommen, daß diese Machwerke, von
Knallchargen bevölkert, Peter
Alexander eingerechnet, in einer durchgängigen Gedankenlinie zu den Terminatoren im
heutigen Mainstream-Kino stehen.
Es sei schön und lustig Soldat zu sein
und seinem Herren, wahlweise Vaterland, zu dienen. John
Rambo sagte am Ende eines Filmes sinngemäß: "Ich liebe mein Vaterland. Warum
kann es mich nicht lieben?" (Streich in diesem Satz das Wort "Land" heraus
und du kriegst eine Vorstellung, was das Problem ist.)
Kurzer Reality-Check: Awmerikas
Präsident, der sich brüstet ein Kriegspräsident zu sein, das muß man dort
wohl für eine Qualität halten, hat selbst den Kriegsdienst gemieden. Bush wußte also
schon früh, daß es eine Zumutung ist Soldat zu sein. Aber als älterer Herr wird er das
nicht ausposaunen. Und das Pentagon sponsert Hollywood. Alles im Lot und nichts hängt
schief, wie Franz Morak einst gesungen hat.
Nachmittagsfernsehen. Actionkino. Dieses
Entertainment-Segment ist nun mal eine glänzende Arschbacke des Faschismus und man darf
sich einen Teil denken, wie es denn kommt, daß unser gegenwärtiges Nachmittagsfernsehen
so reich mit Unterhaltungsfilmen aus der Nazi-Ära gespeist ist. (Ich komm schon noch
drauf, was denn nun mit Faschismus gemeint sein kann.)
Ich erhielt eine Anmerkung zum Eintrag
vom 23. Februar 2004. Ja, ich weiß schon, daß der
Bursche auf dem zweiten Bild nicht Doplph Lundgren, sondern Sly Stallone ist. Wo läge der
Unterschied?
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