kunst O.ST: aktuell #22

[Vorlauf] Da stand eben: "Es ist ein Feld handelnder Personen entstanden, auf dem Lagerabgrenzung als kontraproduktiv und unsinnig gilt." Was heißt das konkret?

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Das heißt zum Beispiel: Nina Strassegger-Tipl hat in der Region eine Agentur aufgezogen: "art a la carte". Ihre Sache funktioniert anders als übliche Kunstvereine etc., ist als Firma konstituiert. Wwir erörtern gemeinsam Entwicklungen in der Region. Sie lädt auch gelegentlich "kunst O.ST"-Leute zu ihren Projekten ein; wie etwa jüngst bei "PUR", einer großen Veranstaltung in den Werkshallen einer vormaligen Weizer Druckerei. (Siehe dazu etwa "gläserne sätze"!)

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Oder Michaela Zingerle, eine der Initiatorinnen der "styrian summer_art". (Hier bei unserer "Quotendebatte") Sie hat wiederum ganz andere Aufgabenstellungen und Ziele, das heißt: ganz andere praktische Erfahrungen, was es wertvoll macht, mit ihr diese und jene Fragen zu erörtern.

Dazu brauchen wir gemeinsame Diskurs- und Ereignisräume, ohne daß jemand irgendwo beitreten müßte. Das regelt sich eben sehr gut über aktive Anwesenheit und ein spezifisches Kommunikationsverhalten.

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Von links: Angelika Haas, Christa Ecker-Eckhofen, Dieter Spath und Mirjana Selakov

Um solche Aspekte ging es beim letzten Gleisdorfer Abend zur "regionale 08", die dem Diskurs gewidmet war. (Um uns abschließend von einem Targi Tee brauen zu lassen; in der klassischen Tee-Zeremonie der Tuareg.) Wir haben dabei mit Dieter Spath, dem künstlerischen Leiter der "regionale 08" aktuelle Fragen regionaler Entwicklungen debattiert. [link] Aktion und Reflexion beinander halten, Theorie und Praxis nicht von einander ablösen ...

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Sandra Kocuvan schien diesen Stand unserer Angelegenheiten recht interessant zu finden. Sie ist in der Kulturabteilung des Landes Steiermark für solche Zusammenhänge zuständig, speziell für zeitgemäße Vorhaben in den Regionen.

Bei einem Kurzbesuch in Gleisdorf hat sie sich einige Zusammenhänge unserer Aktivitäten darlegen lassen, um anderntags relevante Optionen mit der Leader-Managerin Iris Absenger zu besprechen.

So viel ist auf jeden Fall heute klar:
Wir sind lokal, regional und auf Landesebene mit einigen maßgeblichen Personen der Politik, bzw. Kulturpolitik im Gespräch. Es scheint wachsende Zustimmung für den Weg zu geben, den "kunst O.ST" eingeschlagen hat.

Der handelt ausdrücklich davon, sich als Kunstschaffende nicht nur für die Kunst zuständig zu fühlen. Wir sind ja zugleich auch Bürgerinnen und Bürger, denen die akuten Fragen eines gemeinwesens nicht egal sein können.

Dazu ist übrigens das "Steiermärkisches Kultur- und Kunstförderungsgesetz" in einigen Passagen sehr anregend. Zum Beispiel mit dem §4:

(4) Die Kultur- und Kunstförderung des Landes hat insbesondere folgende Ziele zu beachten:
1. die Unabhängigkeit und Freiheit kulturellen Handelns in seiner gegebenen Vielfalt;
2. die schöpferische Selbstentfaltung jedes Menschen durch aktive kulturelle Kreativität und die Teilhabe jedes Menschen am kulturellen und künstlerischen Prozess in jeder Region des Landes;
3. eine zum Verständnis und zur Kritik befähigte Öffentlichkeit;
4. die Öffnung gegenüber neuen kulturellen und künstlerischen Entwicklungen im In- und Ausland;
5. die Erhaltung und Nutzung des kulturellen Erbes des Landes Steiermark als ein bestimmendes Element des gegenwärtigen Selbstverständnisses mit dem Ziel, diese Einrichtungen, Errungenschaften und Werke für die Gegenwart zu erschließen und kulturell produktiver Nutzung verfügbar zu machen;
6. die durch die verschiedenen ethnischen Einflüsse getragene kulturelle Vielfalt der Regionen des Landes Steiermark zu erhalten und zu fördern. [Quelle]

(Siehe zu diesen Belangen auch next code log #95!)


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