the train: locomotion 49 / history #2
Sebastian Münster lieferte 1544 in der "Cosmographia
universalis" unter anderem einen Bericht über den Silberminen im Elsass. Dort hatten
die Bergleute aus je zwei parallel aufgelegten Balken "Fahrrinnen" für die
Scheibenräder der Förderkarren gefertigt. Im Bergbau des Harz hatten sich unbehandelte
Rundhölzer und Stangen, neben einander gelegt, als nützlich zur Herstellung von
"Förderbahnen" erwiesen.
Im 16. Jahrhundert holte Königin Elisabeth I. Bergleute
aus dem Harz nach Großbritannien. Es heißt, der Zimmermann Beaumont aus Northumberland
habe um 1602 begonnen, die Spurbalken durch quer gelegte Schwellen zu verbinden. Mitte des
17. Jahrhundert waren dort "Spurbahnen" allgemein üblich.
Die Abnutzung der Holzschienen war erheblich. Also begann
man gegen 1740 bei Whitehaven sie mit Flacheisen zu beschlagen. Die Idee, Schienen aus
Gußeisen herzustellen, wird Richard Reynolds zugeschrieben. Er soll 1767 begonnen mit
deren Produktion in Shropshire begonnen haben.
John Berkinshaw erfand 1820 das Verfahren Schienen aus
Schmiedeeisen zu walzen. Zehn Jahre später entwickelte Robert L. Stevens die
"Breitfußschiene".
Wir werden auf unserer Tour mit einer Diesellokomotive
unterwegs sein. Ich hatte mich seinerzeit anhaltend gewundert, daß das hörbare Ansteigen
der Drehzahl und die Fahrbewegung beim Anfahren einer Diesellok nicht zusammengehen. Auf
die Art, wie man das von Autos kennt.
Der Grund ist verblüffend simpel. Die Kraft der mächtigen Dieselmotoren direkt auf die
Räder zu übertragen würde erhebliche mechanische Probleme aufwerfen. Weshalb die Räder
von Elektromotoren betrieben werden, die ihren Strom von einem Dieselaggregat beziehen.
Rudolf Diesel, der Erfinder des "Ölmotors", hatte schon 1908 eine Lokomotive
entworfen. Als erste Diesellokomotive gilt jene der Gebrüder Sulzer AG, Winterthur, aus
dem Jahr 1913.
Aber die Dieselmotoren haben sich erst mal im Ersten Weltkrieg als Schiffsmotoren
ausreichend bewährt und entwickeln lassen, um dann in den 1920ern für die Eisenbahn
interessant zu werden.
Gilt übrigens auch für Straßenfahrzeuge. 1924 gabs erstmals Fahrzeug-Dieselmotoren auf
der Deutschen Mobilausstellung in Berlin. Ein Jahr später haben MAN, Benz und Daimler
erste Diesel-LKW realisiert.
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