Seite #384: Puch Mini Maxi (1:1)
Nein, mit Mutmaßungen kommt man in der Sache nicht voran.
Man möchte meinen, dies sei ein Maxi-Derivat, aber die Bauweise widerspricht
solcher Annahme. Das Maxi hat in allen seinen Varianten einen Halbschalen-Rahmen
mit integriertem Tank. Hier sehen wir einen Zentralrohr-Rahmen. So kam einst ein Vorbote
des Maxi auf den Markt. Das Puch X 30, wie es für den Export in die
Schweiz gebaut wurde. Siehe: [link]
Das kommt der Sache etwas näher. Dieses Fahrzeug heißt
amtlich X 30 M. Das zu entschlüsseln verlangt aber nach Insider-Wissen. Gernot
Heigl ist so ein Insider, war einst im Puchwerk tätig. Er meint, X 30 M
"leitet sich nicht von Maxi sondern von 'Mini' her" und präzisiert:
"Das Mini Maxi war eine Neukonstruktion und sollte
ursprünglich Moritz heißen, dieser Prototyp ist nie in Serie gegangen (alternatives
Antriebskonzept: Patent Dr. Resele)."
Heigl nennt als Konstrukteur des Mini Maxi Harald
Sitter, von dem nicht nur ein Pinzgauer-Motor stammt, sondern vor allem auch der
seltene Vierzylinder Boxer von Puch; siehe: [link]
Das Mini Maxi wurde als Zweckfahrzeug ausgelegt
und war nicht mehr (wie zahlreiche Maxi) der Jugendkultur gewidmet. Heigl: "Es
war als Damenfahrzeug konzipiert, daher auch mit den 14 Zoll-Rädern, der Variante mit
Einkaufskorb vorne vor dem Lenker und der Schürze als Schmutzschutz (ursprünglich als
Sonderausstattung angeboten). Als Vorbild dienten japanische Fahrzeuge (Honda,
Yamaha)."
[Moped]
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