Im Jahr 1934 hat unsere Kultur beschleunigt. Die Stromlinie
machte Furore. Sie war erst aus sachlichen Gründen eingeführt worden, wie ja auch das
Inserat aus der Österreichischen Tourenzeitung vom April 1934 betont:
Beim Autofahren frißt der Luftwiderstand neben dem Rollwiderstand die
meiste Energie. Geschlossene Karosserien wurden nun etwas an die Tropfenform
herangeführt, weil diese als Ideal der Windschlüpfrigkeit galt.
Aber die Stromlinie ist doch recht schnell
zum Stilmittel der Inszenierung geworden, mit dem vor allem Geschwindigkeit und
Fortschritt dargestellt werden sollten. Im Jahr 1934 begann Deutschlands
Rennsportgeschichte mit den Silberpfeilen von Auto Union und Mercedes.
Chrysler hatte mit dem Air Flow das erste serienmäßige Stromlinienauto auf die
Straßen gebracht. Mit dem Burlington Pioneer Zephyr fuhr in den USA außerdem
der erste Stromlinienzug. Es kursierten dafür Begriffe wie "Schienenflugzeug".
Siehe dazu meinen Eintrag bei "Die Gefolgschaft des Ikarus": [link] Steyr hat seine
"Vernunftlösung" im Inserat ausführlich durchargumentiert. Das Rationale war
offenbar damals für den Verkauf vorrangig. |
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Im Vergleich zu heute ist das bemerkenswert, denn da wird
eindeutig das Emotionale betont, Autos erfahren teilweise sogar eine verblüffende
"Vermenschlichung" und das wären wohl keine besonderen Verkaufsargumente: