Familienverhältnisse sind vom Trennenden und vom Gemeinsamen bestimmt. In den Grundlagen besteht zwischen "Haflinger" und "Pinzgauer" eine tiefe Verwandtschaft. Beide stehen auf einem Zentralrohr mit Pendelachsen.

Daraus wird deutlich: Der "Haflinger" ist kein "geländegängiges Pucherl", sondern eine eigenständige Konstruktion. Allerdings steht am Anfang des Weges dazu ein "Kübelwagen" auf "Pucherl"-Basis, der 600 M.

Im Zeitenlauf besteht die stärkere Verwandtschaft wohl zwischen "Pinzgauer" und Puch G. Sie sind zwar im Konzept grundverschieden, teilen sich aber den Großteil eines Zeitfensters, in dem sie von Militärs gewünscht und genutzt wurden, um dann teilweise auch in zivile Bereiche zu rollen.

Da wiederum ist der Puch G herausragend und sehr populär. Man kann ihm ständig im Alltag begegnen. Der "Pinzgauer" hat seine zivile Anhängerschaft eher in verschiedenen Subkulturen, kommt zum Beispiel bei 4WD-Fans und in der Trekking-Szene sehr gut an.

Allerdings beginnt die Geschichte des Puch G im Werk mit der Bezeichnung "H2", was "Haflinger 2" meinte. Es gab dann auf Basis eines VW LT auch einen Allrader mit der Bezeichnung "Noriker". Dabei fällt auf, daß man sich für die Öffentlichkeitsarbeit auf jene Pferderassen gestützt hat, die in Österreich lange Geschichte haben.

Man möchte meinen: Fehlt bloß noch ein Lippizaner. Zu meiner Überraschung erfuhr ich von Harald Sitter, dem Mann, der den ersten "Pinzgauer"-Motor konstruiert hat, daß tatsächlich auch dieser Name für ein Auto aus steirischer Produktion gesichert gewesen sei. (Ergänzend: Der Noriker | Der Pinzgauer, die Pferde.)

Nun hab ich in dieser Web-Dokumentation die "Pucherl" und die "Haflinger" auf eine gemeinsame Liste gestellt [Übersicht], da sie Fahrzeuge einer Ära sind, wobei die "Haflinger" länger eine stärkere Präsenz hatten; sie waren etwa in den 1970er-Jahren noch beim Bundesheer gebräuchlich.

Und ich fasse die "Pinzgauer" mit den Puch G auf einer Liste zusammen, was mir aus den oben genannten Gründen sinnvoll erscheint: