martin krusches [flame]: norbert gall / fette beute
Renault Caravelle
Bin bis heute dem Irrtum aufgesessen, Renault
Floride und Caravelle waren zeitgleich produzierte Cabriolet und Coupe-Versionen. Dabei
entstand die Floride viel früher. Mitte der 50'er wurde die Renault Dauphine auf dem
amerikanischen Markt durch VW 1200 und Karmann Ghia ordentlich unter Druck gesetzt.
Renault Generaldirektor Dreyfus und sein
Technischer Direktor Picard fanden bei einer "Studienreise" (heute wohl fact
finding tour) zu Renault Händlern in den USA heraus, dass man vor allem den Imageschub
durch den Karmann als Grund für den starken Käfer-Verkauf erkannt hatte. Bei einem
Empfang des Gouverneurs von Florida wurde die Idee eines Sportwagens auf Dauphine-Basis
spruchreif, daher auch der Name des Wagens - "Floride". Ghia, die auch schon die
Dauphine gezeichnet hatten, beauftragten Virgil Exner Jr. mit den Entwürfen zum Projekt
"R-1092". Pietro Frua, auch kein Unbekannter, übernahm den Bau der beiden
Prototypen, da Ghia ja schon mit VW verbandelt war. (Leider zerstritten sich darauf die
Firma Ghia und Pietro Frua über die Rechte am Design.)
Die Floride wurde von 1959 bis 1962 beim
Pariser Karossier Brissoneau & Lutz gebaut und war der erhoffte Erfolg in den USA. Die
Dauphine gab es in Frankreich noch ein Jahr länger, dann kam der R8 und es war klar, ein
sportlicher Ableger durfte wieder nicht fehlen. Diesmal war Pietro Frua alleine dran und
das Projekt R-1133 entstand - die Caravelle.
Die Änderungen zur Floride fielen so gering
aus, dass zwischen Ghia und Frua abermals über das Design prozessiert wurde. Der
Namenswechsel auf Caravelle erfolgte angeblich deshalb, weil man die vielen US-Käufer,
die nicht in Florida residierten, nicht vor den Kopf stoßen wollte. (Wie war das dann zum
Beispiel in der Schweiz mit dem Opel Ascona????) Die Caravelle wurde von 1963-1968 gebaut
und war wieder ein Erfolg. Dieses hübsche Exemplar habe ich am Parkplatz der Tullner
Messe gefunden.
[Das
Cabrio] [Markenübersicht]
reset [6/06] home |