martin krusches [flame] backroads
Glas Goggomobil T 250
Die Bosse hatten das Pucherl 1957 als Kleinstauto
vorgestellt. In diese Kategorie (noch vor dem Kleinwagen) fällt auch das zwei
Jahre früher eingeführte Goggo. Dem waren in der Firma Glas
Motorroller vorangegangen. Hans Glas, ursprünglich auch ein Landmaschinenhersteller wie
etwa Ferrucio Lamborghini, reagierte auf den Markt.
Gleich den österreichischen Verhältnissen rund um das Puchschammerl
blieb festzustellen, daß die Zweiradkundschaft merklich zum Vierradsegment tendierte,
aber noch etwas schwach bei Kasse war. Das führte 1955 zu diesem feinen Winzling, einem
Klein-Ponton mit dieser Anmutung von Stufenheck und mit angedeuteten Kotflügeln, wie wir
sie auch vom Fiat 600 kennen.
An der Entwicklung der Karosserie soll Flugzeugkonstrukteur
Karl Dompert beteiligt gewesen sein. Nach dem Zweiten Weltkrieg landeten auffallend viele
Leute aus der Flugzeugentwicklung im Automobilbau. Das äußerte sich auch im
Zweiwardbereich, wie etwa in den Halbschalen-Rahmen der Puch-Motorräder.
Die ersten zwei Jahre waren für das Goggo nur
250er-Motoren verfügbar, ab 1957 gab es auch 300er und 400er-Maschinchen. Dieser T 250,
den ich am Stadtrand von Graz auf einem Trailer entdeckt hatte, stammt aus dem Jahr 1965.
Die Türen sind schon vorne angeschlagen. Er bietet 13 PS, die an einem Fahrzeuggewicht
von rund 415 Kilo zerren. (Man bleibt also besser schlank, um damit in Fahrt zu kommen.)
Dieses Auto steht auf Pendelachsen mit
Schraubenfedern. Der Zweizylindermotor mit dem Vierganggetriebe im Heck als Kraftzentrum,
so bleibt vorne Platz für die Beine. Ein Viersitzer-Modus ist zwar von der Konstruktion
her angelegt, aber vermutlich eher unrealistisch. Da dürfte das Pucherl mit dem
flachen Boxer im Heck und dem leicht erhöhten Dachraum das unterste Limit markieren.
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1957 bis 2017
60 Jahre Steyr-Puch 500
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