martin krusches [flame] backroads
KTM Macina Kapoho
Man muß es nicht wissen, aber es bleibt ein
markanter Faden in der Mobilitätsgeschichte: Bosch schlägt da seit dem späten 19.
Jahrhundert bedeutende Funken und ist bis heute ein Gigant, von dem wie einst
wichtige Entwicklungen kommen.
Im Bereich der Pedelec wirbt Bosch mit dem Slogan
Mobilität verbindet". Das klingt ein wenig nach Das Wasser ist
naß", sieht dann aber live ziemlich gut aus. Ich hab eben gesehen, was rund um den
Isis-Motor alles gebaut werden kann.
Kurioses Detail, das kleine Kraftpaket wurde nach der ägyptischen Göttin für Geburt und
Wiedergeburt benannt. Das paßt trefflich für die österreichische Marke KTM. Man muß
schon einiges über Mischkonzerne wissen, um deren Kontinuität zu bestaunen.
Dazu kommen heute fabelhafte Fahrzeuge, wobei die Motorräder von KTM an meinem Schwur,
nie mehr zu fahren, heftig rütteln. Und nun das. Ein KTM Macina Kapoho. Gewissermaßen
ein Falke unter den netten Alltagsgeräten.
Schon alleine der Name ist ohne liebenswürdiges
Entgegenkommen und wirft Alltagskundschaft ab. Zum Glück kann ich so eine feine Maschine
überhaupt nicht brauchen. Naja, es ist kein Motorrad, aber auch kein Fahrrad, es ist
im historischen Zusammenhang betrachtet eigentlich am ehesten ein Moped.
Auch falsch. Es ist ein Pedelec, also ein Fahrrad, dessen Elektromotor nur dann Kraft
zugibt, wenn man selbst in die Pedale tritt. Damit wird man gewissermaßen zum
Hybridmenschen, dessen Leistung der Beine technisch ergänzt wird.
Dieses hochkarätige und daher auch hochpreisige
Sportgerät besteht aus Komponenten mehrer Fahrzeug-Historien. Ein guter Grund, es hier zu
zeigen, denn ich vermute, solch Konzepte werden an Bedeutung zulegen, wo wir zwar an
individueller Mobilität festhalten wollen, der Privatbesitz von Autos mit
Verbrennungsmotoren aber nicht mehr dessen generelles Fundament sein wird. Momentan ist
das noch Zukunftsmusik, allerdings von einer Zukunft, in deren Vorgarten wir schon
angekommen sind.
Das High Tech-Gerät stand übrigens bei einem
Show-Truck im Zentrum Gleisdorfs, der schon dadurch interessant war, weil so kompakte
Sattelschlepper selten zu sehen sind. Im Frachtverkehr spielen sie wohl keine Rolle. Die
mobile Bühne setzte hier Fahrräder in Szene. Siehe zu all dem auch: Das Moped (Mythos Puch)
-- [Elektriker] --
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