martin krusches [flame] backroads
Fahrrad: Dürkopp Damenrad
Das Rad ist erkennbar ein Nachkriegsprodukt. Ich tippe auf die 1970er-Jahre.
Es hat zwei schöne Details für mein Thema. Der Kotblech-Reiter, eine kuriose Analogie zu
den Kühlerfiguren der Automobilwelt, verweist in spezieller Weise auf eine frühere
Fahrrad-Ära. Solches Dekor hatten bei uns einst viele Fahrräder. Das kam aus der Mode.
Dürkopp ist auf spezielle Art mit Graz verknüpft. Mein Grazer Fund erinnert
an die ersten Jahre von Johann Puch als Fabrikant. Die Dürkopp-Werke aus
Bielefeld haben 1894 mit dem Styria-Werk Kontakt aufgenommen. Manche Quellen
besagen, es sei umgekehrt gewesen, Puch habe diesen Kontakt gesucht.
Dürkopp hat in Graz seinerzeit auch Nähmaschinen und Diana-Fahrräder
angeboten. Da war aber Puch schon längst wieder auf eigenen Wegen. Die
Styria-Dürkopp-Werke von 1912 in der Grazer Baumgasse waren sozusagen Geschichte.
Puch machte 1894 den Deal, die Bielefelder Maschinenfabrik kam mit 600.000
Gulden an Bord. So entstanden in Graz die Styria-Fahrradwerke Joh. Puch & Comp.
Das Comp. steht für den neuen Kompagnon. Puch verließ die Formation drei Jahre
danach.
Bei diesem Fahrrad wurde an Material und Gewicht nicht gespart. Die
Heckpartie scheint sich als massiver Lastenträger zu eignen. Daß bei all dem Rost die
Firmen-Logos noch bestehen, erscheint mir auch bemerkenswert.
[Fahrrad] [Company: Die Konstruktionen]
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