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Gleisdorf: Alfasud


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Dieses Auto ist selbst im Herkunftsland schon fast ausgestorben. Nur ganz späte Modelle bekommt man noch zu Gesicht, aber die ganz frühen Ausführungen aus den Siebzigern sind selbst in Italien vom Straßenbild nahezu verschwunden! Auch mein Onkel hatte einmal einen Alfasud. Ganz zu schweigen von der schon in den Produktionsjahren selten verkauften Kombiversion "Giardinetta". Ja, richtig gelesen. Es wurde auch ein dreitüriges Kombi-Modell angeboten, daß aber wie gesagt im Gegensatz zum Nachfolgemodell Alfa 33 kaum Käufer fand. Man vermutet heutzutage, dass damals die Zeit noch nicht reif war für Sportkombis!

Ein Kritiker sagte einmal über den Alfasud: "Ob das Auto ein Erfolg oder ein Flop wird, soll nicht am Auto selbst liegen!"

Das Auto selbst war auch nicht schuld, dass Alfa Romeo schlussendlich von Fiat übernommen wurde. Aber Alfa Romeo hatte mit Neapel einen denkbar schlechten Standort für das Südwerk (sud = italienisch für Süden) gewählt! Zum einen solten dort ehemalige Zitronenpflücker das Auto mit dem Boxermotor bauen, was sie aber nur liederlich taten, wenn sie denn nicht wieder einmal streikten! Schlußendlich machten auch schlimme Qualitätsmängel von sich reden. Man ließ das Süd-Werk einmal durchleuchten, was ein katastrophales Ergebnis zu Tage förderte! Zum einen lag die Produktionskapazität weit höher als das Plansoll, dass ohnehin nie erreicht wurde. Zum zweiten waren im Süd-Werk 8000 Arbeiter zu viel beschäftigt! Alfa Romeo saß damit schlimm in der Tinte, da es als Staatsbetrieb keine politische Rückendeckung für Massenentlassungen hatte! Somit fehlte Alfa Romeo das nötige Geld für Neuentwicklungen, weil es in den Lohnbüros draufging!

In Kurzform kann man sagen, dass nicht der Alfasud, sondern die Arbeiter, die ihre Streiklust nicht ablegen wollten und die Politik schuld daran waren, dass Alfa Romeo von Fiat übernommen wurden. kennt.

Robert Waschl

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