martin krusches [flame] logbuch / blatt #105200 Jahre Draisine Karl von Drais war weder der Einzige, noch war er der Erste, dem es einfiel, zwei Speichenräder so zu montieren, daß sich daraus ein Laufrad ergab. Hier war 2014 über den "Erfinder des Fahrrades" anzumerken: "Ich kauf das so nicht, denn damit haben sicher viele Leute herumexperimentiert." [Quelle] Das kommt allein schon dadurch, daß die Natur menschliche Talente breit ausstreut und bemerkenswerte Lösungen nicht bloß an einer Stelle heraufdämmern, wenn die Rahmenbedingungen solcher Lösungen schon eine Weile bestehen. Ich hab in meiner Leiste zur Mobilitätsgeschichte (Austria-Forum) eine kleine Zusammenfassung der frühen Fahrradgeschichte deponiert: [link] Das Laufrad ist vor 1817 schon als Kinderspielzeug in adeligen Kreisen aufgetaucht. Drais war allerdings ein erfahrener Tüftler, hat sich sein Leben lang mit einigen Erfindungen hervorgetan.
Grafik aus "Sport im Bild" (1915) Man könnte sagen, er habe das Laufrad professionalisiert, weshalb dann auch die spezielle Ausführung patentiert wurde. Damit sind wir beim Akzent "200 Jahre Draisine", der heuer im Rahmen von Mythos Puch IV zum Thema wird. In "Herr Turner und die Temeraire" [link] hab ich notiert, daß 1816/1817 eine weltweite Klimakatastrophe, ausgelöst durch einen Vulkanausbruch, Mißernten verursacht hat, was zu einem großes Pferdesterben führte. Dieses Pferdesterben wird mit den Drais'schen Bemühungen in Zusammenhang gebracht. Eine technsicher Pferdeersatz. Er hatte sein Laufrad auch umgehend für militärische Anwendungen gedacht, was damals allerdings aussichtslos blieb.
Helmut Parzer, Alfred Valta und
Walter Bradler begutachten ein Die Radlobby ARGUS Steiermark widmet sich übrigens diesem Thema heuer intensiv und zeigt solche frühen Knochenrüttler im Praxiseinsatz. Wir werden in diesem Zusammenhang auch das Thema "Frauen in Hosen" anschneiden, denn das Fahrrad hatte nicht nur Auswirkungen auf das Transportthema. -- [Mythos Puch 2017] [Technikgeschichte | Fahrrad] -- |
