martin krusches [flame] logbuch / blatt #76Mopedrahmen Der Fahrzeugtyp Moped ist keine technische Kategorie, sondern eine gesetzliche. Das meint, was ein Moped sei, bestimmt der Gesetzgeber. Dieser Umstand beruht auf einem Mobilisierungskonzept europäischer Staaten, das Anfang der 1950er-Jahre von Schweden ausging. Deutschlands Industrie hat sofort massiv reagiert. In Österreich dominierte nach dem Zweiten Weltkrieg Puch, obwohl es auch andere Produzenten gab. Llinks außen eine Puch "Daisy", drei MC 50, dazwischen ein Ranger (2. v.r.) Der technische Auslöser lag hauptsächlich in den Grenzen, an die man mit der Motorisierung von Fahrrädern gekommen war. Draufgesetzte oder angeflanschte Hilfsmotoren ergaben keine zufriedenstellende Lösung, die Fahrzeugbasis war letztlich zu schwach. Der Weg ging demnach Richtung eigenständiger Konstruktionen. Die mußten in den 1950ern nicht erst erfunden werden, es gab schon ausreichend Vorläufer von quasi ultraleichten Motorrädern. Mit den gesetzlichen Möglichkeiten, über Leistungs- und Geschwindigkeits-Limits fürhrerscheinfreie Kraftfahrzeuge anzubieten ging allerdings ein reges Wettrennen los, um über vielfältige Konstruktionsvarianten zu attraktiven und preiswerten Fahrzeugen zu kommen. In ihrer Bauweise reflektieren Mopeds die verschiedenen
technischen Lösungen aus der Automobil- und Motorrad-Geschichte. Die Grundformen sind bei
den Autos Typischer Moped-Vorgänger: Ducati
Cucciolo von 1949 Der Leiterrahmen fand im Zentralrohrrahmen
eine äußerst leistungsfähige Variante. Diese Lösung wird vor allem mit Hans Ledwinka
assoziiert, der legendäre Tatra -Wagen auf dieser Basis schuf. Sein Sohn Erich
Ledwinka nutzte dieses Konzept für den Steyr-Puch Haflinger. Auch der Pinzgauer
ruht auf einem Zentralrohrrahmen. Jetzt nehme ich es einmal kurz etwas genauer
und richte mich nach der Darstellung, die Friedrich F. Ehn in seinem Standardwerk Das
große Puch Buch (Die Zweiräder von 1890-1987) vornimmt. Ehn ist ein profunder
Kenner der Motorradwelt und stütze seine Recherchen auf Unterlagen des Puchwerks. In der
Reihenfolge wie im Buch: Ein aufgebrezeltes Maxi vor einer 1700er Yamaha MT-01 Es gibt bei all dem naturgemäß unterschiedliche Beschreibungsweisen, je nachdem, welche Quelle man heranzieht. Deshalb ist es vermutlich von Vorteil, mit einer möglichst klaren und knapp gefaßten Typologie das Auslangen zu finden. [Fortsetzung] |