martin krusches [flame] logbuch / blatt #67


Spurtreue
Folge #5

Lassen Sie mich die Bauweisen ein wenig ordnen. Die einfachste Basis ist ein Stahlrohr, passend zurechtgebogen, auf das die nötigen Komponenten aufgesetzt und angeschraubt werden. Beim Auto wäre das ein sogenanntes „Zentralrohr“, das statt dem antiquierten Leiterrahmen die Basis ergibt.

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1) Tomos Flexer: Ein zentrales Rohr mit integriertem Tank

Den komplexen und möglichst leichten Gitterrahmen laß ich vorerst beiseite. Er gehört vor allem in die Welt der Sport- und Rennwagen. Die selbsttragende Karosserie ist unsere verbreitetste Variation. Sie dominiert heute unter den Wagen, aber alle drei Grundversion, also auch Leiter und Zentralrohr, sind immer noch in Verwendung.

In der Steyr-Daimler-Puch-Historie ab dem Zweiten Weltkrieg sind diese Bauarten zu finden. Die 500er- und 700er-Pucherln haben selbsttragende Karosserien, welche jeweils aus einem Paket von Blechen gefertigt werden. Haflinger und Pinzgauer stehen auf Zentralrohren, der G-Wagen auf einem Leiterrahmen.

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2) Puch MC 50: Hinten Gitterrahmen, vorne Brückenrohr

Im Reich der Mopeds und Roller sind diese Variationen ebenso zu finden. Die selbsttragende Karosserie zeigt uns bei den Einspurigen vor allem die Vespa. Das Zentralrohr mit aufgesetzten Komponenten findet man bei Mopeds und Rollern gleichermaßen.

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3) Puch M 50 Sport: Die Doppelschleife des Schleifenrahmens sagt
"Ich bin ja eigentlich ein Motorrad"

Eine weitere Analogie zur selbsttragenden Autokarosserie gibt’s auch bei Mopeds. Es ist der Preßstahlrahmen, in dessen optimaler Variante möglichst viele Teile in zwei Halbschalen integriert sind. Dabei haben wiederum manche einen aufgesetzten Tank (wie die Stangl-Puch) oder einen integrierten Tank (wie das Puch Maxi).

Für diese Halbschalen müssen also keine Rohre gezogen und hochwertig verbunden werden. Sie bieten die Möglichkeit, bei möglichst geringem Materialaufwand einen sehr verwindungssteifen, leichten und preiswerten Rahmen zu erzeugen.

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4) Puch Supermaxi: Ein durchgängiger Preßstahlrahmen mit integriertem Tank

Zum Zentralrohr- oder Einrohrrahmen, kennen wir aus der Motorradwelt den klassischen Schleifenrahmen, in den der Motor gebettet wird. Der entspricht etwa dem Gitterrahmen bei Sportwagen.

Eine jüngere Version dessen ist den Brückenrahmen bzw. Brückenrohrrahmen, welcher ohne Schleife unter dem Motor auskommt, weil der Motor selbst als tragendes Element ausgeführt wurde.

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5) Piaggo Vespa: Selbsttragende Karosserie

Was haben wir nun vor uns?
+) Einrohr mit oder ohne innenliegendem Tank (Zentralrohr)
+) Schleifen- bzw. Brückenrahmen (Gitterrohr-Varianten)
+) Preßstahlrahmen mit oder ohne innenliegendem Tank (Schalenhälften)
+) Selbsttragende Karosserie

+) Wird fortgesetzt!

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