martin krusches [flame] logbuch / blatt #32

Ja, er steht ein bisserl tief. VW Typ 2, erste Generation. Wir sagen "VW-Bus". Die "Samba"-Version bekommt man nur mehr selten zu sehen. Roman Hold sorgt oft für kleine Überraschungen. Wenn ich an meinem Schreibtisch sitze, an die Ruderbank gekettet, wie ich das gerne nenne, erreicht mich manchmal ein Anruf von ihm: "Wo bist'n grade?"

Das kann auch auf einen 1946er Chevy Stylemaster mit Top Chop hinauslaufen. Acht Liter-Maschine mit rund 500 PS. (Schluck!). Also renne ich auf Holds Anrufe hin stets runter auf die Straße, komm davon mit erhöhtem Adrenalinspiegel zurück und bin froh, daß ich froh bin. Man muß eben heute nicht mehr in Metropolen leben, um so was zu sehen zu kriegen.

Ich hab derweil meinen Einser-Clio aufgegeben und dafür einen Dreier-Golf erwischt. Etwas schwerer als der Renault, dafür mit schwächerem Motor. Quasi die extreme Gegenposition zum oben gezeigten Coupé, mit gerade einem Zehntel an PS. Aber eines haben die beiden Autos gemeinsam: Die Seitenscheiben werden von Hand gekurbelt.

So viele Optionen in der Automobilwelt. Mein Dottore muß zur Zeit einigen Streß abarbeiten, leidet aber offenbar nicht, sondern genießt es, weil einerseits: "... meine Güte, ich komm ja zu gar nix mehr.... grad 2 Zeilen konnte ich dir schreiben am Wochenende – Schande über mich."

Aber andrerseits:
"Jetzt war ich gerade zwei Mal in einer Woche in Turin. Viel Hacken, aber am Mittwoch durfte ich die Abarth-Stallungen besichtigen. Ich war im Allerheiligsten, durfte schon mal probesitzen im 500 Abarth (ich sag nur Doppelrohrauspuff und Kühler wie die 1000 TC- Bestien von früher) oder Grande Punto Abarth esse esse.<<

Ich hatte von dort schon Fotos erhalten, allerdings mit dem Vermerk "SPERRFRIST 19.02.08 - Presseinformation - Eröffnung Headquarter Abarth - Fiat Group Automobiles Austria GmbH". Naja, jetzt gilt es ...

Schon klar und höchste Zeit, ich werde Abarth nun auf meiner Puch-Leiste einführen müssen. Carlo Abarth hat sich zwar in der Puch-Geschichte unmittelbar nicht niedergeschlagen. Aber es gibt sozusagen klimatische Zusammenhänge. Und er dürfte wohl auch Inspiration für manchen Puch-Fahrer gewesen sein.

Das gilt ebenso für Jochen Rindt, dessen Kindheit in Graz stattgefunden hat. Dort steht eben ein Lotus 72 im Foyer des Stadtmuseums. (Der bisher erfolgreichste Formel 1-Wagen.) In so einem Boliden ist Rindt ums Leben gekommen. Der Weltmeister ist, soweit man erfahren kann, nie in einem Puch-Schammerl gesessen. Aber er hat mit Sicherheit jene inspiriert, für die ein schneller Puch das einzig Erreichbare war. (In Abarths hat man ihn sehr wohl gesehen.)

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