martin krusches [flame] logbuch / blatt #28Thomas Weberhofer aus Harl in der Oststeiemark arbeitet vorzugsweise auf Opel. Ich sitze bei diesem Foto grade im neuen Antara, den ich für eine Proberunde bekommen hab. Wir haben ein wenig über die Branche geplaudert. Ich fand vor allem bemerkenswert, welch enormer atmosphärischer Unterschied besteht, wenn man mit einem Mechaniker redet, statt mit einem Autoverkäufer. Ich kann das jetzt nicht präzise bewerten, aber ich ahne: Sollte ich mir je einen Neuwagen kaufen, würde ich das Verkaufsgespräch lieber mit einem Mechaniker haben. Ich fand interessant, daß er sagt, er würde jede wirtschaftliche Konjunkturschwankung sofort höchst direkt am Kaufverhalten der Kundschaft spüren. Aber das Geschäft sei quer durchs Jahr recht stabil, wenn man es richtig anpacke. Keine Höhenflüge, auch keine Abstürze. Wenn Weberhofer weniger Neuwagen verkauft, hat er dafür mehr Reparaturen an gebrauchten Autos. Das würde sich halbwegs ausgleichen. Ein SUV-Fan wird aus mir kaum werden. Das ahne ich. Es hat natürlich Charme, sich so gut aufgehoben zu fühlen, wie das in solchen Paketen durchaus möglich ist. Ich hab es auch gemocht, einen Tag mit einem Benz der GL-Klasse herumzugurken. Aber letztlich geben mir diese vollelektronischen Kästen irgendwie das Gefühl, ich würde die Kabine eines Lastenauaufzugs durch die Gegend steuern. (Ähem, räusper, hüstel, ich war ja auch nie ein Verehrer von Harley Davidson. Das gravitätische Fach bleibt mir fremd ...) Aber zurück zu Weberhofer. Ich war neugierig, ob jemand wie er die mächtigen Bewegungen in den großen Companies zu spüren bekomme. Denn bei den Global Players geht es ordentlich rauf und runter. Nein, meinte er, das würde ihn vor Ort nicht erreichen. Als ich den Antara zurückbrachte, fiel mir auf, daß ich bei dieser Werkstatt schon einmal gewesen bin. Ein schmales Rasenstück an der Straße kam mir in Erinnerung. Darauf hatte dieser C-Kadett gestanden. Das war im Jahr 2002 gewesen. Er befindet sich HIER in meiner Sammlung. Cut! Das Rauf und Runter der Global Players. Da geschehen durchaus Überraschungen. Folgende Meldung aus dem "Standard" ist doch ganz bemerkenswert: Ein Konsortium unter dem Vorsitz von Dave Richards ("Prodrive") soll die Marke nach England zurückbringen. Es gibt also immer wieder Beispiele von "kleinen" Produzenten oder Unternehmen, die sich in der Branche exponieren. Apropos! Nachdem ich unlängst eine Geschichte vom Blick hinter die Mauern des Motorenentwicklers AVL List raufgeladen habe, steht mir nun ein Besuch bei Auspuff-Hersteller Sebring bevor. Da werde ich mir anschauen können, wie solche Komponenten entstehen. Komponenten. Ja. Da habe ich grade erst was erlebt. Daß der Steyr Puch 500 heuer seinen "50 Geburtstag" hat, dürfte sich schon ein wenig herumgesprochen haben. Da wurden seinerzeit allerhand Teile zusammengetragen, um sogar einen Sieg bei der Monte Carlo-Rallye herauszuholen. Ferdinand Thaler ist ein (pensionierter) Mechaniker, der nicht nur diese Rallyes mitgemacht hat. Er war schon als Lehrling dabei, da flogen gerade die ersten Motoren für den Puch 500 auf den Prüfständen in Stücke. Werner Musil (links), der bei Magna Steyr für den LKW-Bereich zuständig ist, verschaffte mir eine Einladung bei Thaler. Ich hab eine fröhlichen, selbstbewußten und sehr großzügigen Mann kennengelernt, der mich weit in seine Geschichten hereingeholt hat, der mich an jenem Abend mit einigen Leihgaben und allerlei Geschenken entließ.
Die "Nervösen Maschinen" von Staretz zeigen immer wieder eine besondere Wirkung beim Publikum. Sie lösen Fröhlichkeit aus. Das ist jetzt durchaus die passende Gelegenheit, um das aktuelle Buch von David Staretz zu erwähnen: Lenk mich doch! (Das Auto in 29 Einzelteilen), erschienen im Deuticke Verlag. |