martin krusches [flame] backroads
Unterwegs: Mercedes-Benz GL 320 CDI


So sachte bin ich nie zuvor durch die vertraute Einfahrt auf den Hof gefahren. Um zuhause noch einige Dinge zu erledigen. Das Wendemanöver, um den Wagen zu parken, hätte ich mich für den Anfang auf einer größeren Fläche zurechtgeträumt. Denn da ist viel gepflegter Lack rund um den GL. Diesbezüglich möchte ich mich ja nicht blamieren.

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Gut, wo es seitlich einmal sehr eng wurde, kam mir sofort ein Warnsignal in die Ohren. Und beim Reversieren gegen harte Gegenstände geschieht das ebenso. (Im Moment weiß ich noch nicht so genau, wie sich das teil bei weichen gegenständen verhält.) Ich hätte vermutlich ein dickes Handbuch lesen müssen, um alles abzustellen, was ich im Moment an Funktionen nicht haben wollte. (Erinnert irgendwie an „Windows“ von Microsoft.)

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Aber über zwei Tonnen in diesem stattlichen Ausmaß, da war es mir dann eh ganz recht, wenn der Wagen zu diesem oder jenem Aspekt meines Tuns seine Meinung abgab. Es ist halt bloß gewöhnungsbedürftig, mit Maschinen in immer tiefere und differenziertere Dialoge zu treten. Dabei hab ich noch gar nicht erwähnt: Der Fahrersitz! Meine Wirbelstange hat die ganze Zeit nie aufgehört, mit diesem erlesenen Sitzmöbel zu flirten. So was Vorzügliches hab ich nicht mal zuhause.

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Eigentlich ist der GL ja ein gravitätischer Salon, den man in Kategorien des behaglichen Wohnens beschreiben möchte. Die Masse ist beeindruckend spürbar. Nicht als Bürde. Denn dieser Wagen läßt sich spielerisch bewegen. Ingenieurskunst macht wohl jenen Unterschied, der sich zu manch anderem Allrader auftut wie der zwischen Hütte und Palais. Mein Testwagen Mercedes schöpft viel Kraft aus einem Diesel-Sechzylinder.

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Die 224 PS sind da, um gegebenenfalls auch noch 3,5 Tonnen Hängerlast an ein Ziel zu bringen. Und ich hab noch kein Auto erlebt, bei dem das Bremsen so aufregend ist. Man spürt am ganzen Leib, wie Physik und Elektronik in einandergreifen, ist verblüfft. Nach einigen Stunden mit diesem wohnlichen Gleiter wundert einen auch der Preiszettel nicht mehr. Darauf steht: 70.000 Euro. Und ein paar Zerquetschte. Ja. Räusper! Ähem. Das waren schöne, per Automatik geschaltete Stunden auf den winkeligen Wegen der Oststeiermark. [Leihgabe: Mercedes Harb]

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