Wie kommt es, daß ich Jahre gebraucht habe, um ein ansehnliches Modell der Tin Lizzy zu finden, das einigermaßen preiswert ist? Immerhin ist das eines der bedeutendsten Fahrzeuge der Automobilgeschichte. Ich konnte bisher keines in 1:87 entdecken und von 1:43 aufwärts waren bisher die Preise einfach zu hoch. Diese Version, ein Nonamer mit der Kennung "Specialc C.I.L.", in 1:43 ausgeführt, war nun für dezente 6,- Euro beim Diskonter zu finden. Überaus akzeptabel. Noch dazu ist die Version für dieses Preissegment erfreulich feingliedrig und detailliert. Zum Vergleich der merklich gröber ausgeführte Lieferwagen von Lledo, jener Firma, in der Jack Odell einige Matchbox-Klassier neu aufgelegt hat: [link] (Zur Erinnerung: Odell gehörte zu den frühen Tagen der Matchxbox-Geschichte.) Nun bin ich mehr als zufrieden, weil dieser schwarze Doppelphaeton eine der störendsten Lücken in meiner Sammlung schließt. Bis zum Ende der Bauzeit, 1927, gab es dann auch noch verlötete Varianten, von sich eine kleine Variante unbestimmten Maßstabs irgendwo in meinen Schubladen befindet. Das massentaugliche Auto ist Ausdruck jenes untypischen Denkens von Ford, der eine Volksmotorisierung Amerikas im Auge hatte, statt primär die Eliten mit Hochpreiskarossen zu bedienen. (Die Reichen der USA beschafften sich prestigeträchtige Luxusautos gerne aus Europa.) Ford ist so eher mit Dirketor Pierre-Jules Boulanger von Citroen verbunden, dem es darum ging, mit dem legendären 2 CV Geschätsleute, Bauern und Handwerker zu bewegen, das Pferdegespann für ein Auto wegzugeben. Die Fahrgäste sind in diesem Modell von etwa 1908/09 noch völlig dem Wetter ausgesetzt. Die hinteren Sitze werden seitlich wenigstens durch Türen etwas geschützt. Ein Klappverdeck wäre beim original sicher gegen Aufpreis nachrüstbar. Da es zu der Zeit noch keine für Autos geeigneten Straßen gab, waren ohnehin nur geringe Geschwindigkeiten möglich. Das Standardfahrzeug hatte einen Reihenvierzylinder mit 2,9 Liter Hubraum, woraus 20 PS Leistung gezogen werden. Es darf nicht unterschätzt werden, was das damals für ein Kraftpaket gewesen ist. Die dünnen Räder, notfalls mit Seilen oder Ketten umwunden, ließen einen vermutlich auch schlammige Wege oder Schneefahrbahnen bewältigen. Die 20 PS für diese gesamt sehr sparsamen Konstruktion sollten, so schätze ich, auch auf Bergstrecken hinreichend gewesen sein. Wie gut, daß Ford (der Legende nach) die Auffassung vertrat, das Model T können in jeder beliebigen Farbe geliefert werden, so lange sie schwarz sei. So kommt diese Miniatur mit drei Sorten Kunststoff aus, Schwarz, Gold und die hellen Reifen. (Die Frontscheiben wurden ausgespart.) Sie brauchte bloß noch zwei zarte Stahlachsen, um für derart wenig Geld blendend auszusehen. P.S.: [Markenübersicht] |