Er sollte nun hier in der Roadshow endlich auftauchen. Der VW Käfer. Die erfolgreichste Konstruktion der Automobilgeschichte. Grandiose Heckschleuder. Da ist er. In einer angemessenen 1:18-Version von Bburago. In der Fassung, die meine Eltern fuhren. Die kleine und flache Windschutzscheibe. Die unverwechselbaren ovalen Gitter unter den Scheinwerfern. (Keine Bremsbelüftung, da wurde gehupt.) Das Heckfenster von der markanten Mittelstrebe befreit. Dieses Bburago-Modell stellt das Jubiläums-Exemplar von 1955 dar. Damit war die erste Million produzierter Einheiten erreicht. Zwei Jahre später wurden Front- und Heckscheibe größer, verlor der Motordeckel seine prägnante Nase. Am 30. Juli 2003 verließ der letzte Käfer das Werk in Puebla, Mexico. Als Teil der última edición, die 3.000 Stück umfaßt. David Staretz fuhr dieses letzte Exemplar: Gut stehen ihm auch die Weißwandreifen, der hellblaue (oder wahlweise erntemondbraune) Zartlack, das delikate Chrom, die liebevollen Details wie das Wolfsburger Wappen auf dem Kofferraumdeckel. [auto revue 10/03] Käfer. Hm. Genauer: Beetle. So nannten die kommenden Kontrahenten der Nazi-Banditen den KdF-Wagen nach seiner Präsentation in New York (am 3. Juli 1938). Lustig, daß die Leitikone der Nazi-Mobilisierung ihren Spitznamen aus Amerika bezogen hat. Das Vorserienmodell trug die Bezeichnung VW 38. KdF stand für Kraft durch Freude. Das war eine Organisation der DAF: Deutsche Arbeitsfront. Tragendes Zentralrohr und ein luftgekühlter Heckmotor. Die Konzeption stammt von Ferdinand Porsche. (Übrigens: schlag nach bei Hans Ledwinka!) Es wurden bis heute insgesamt 21.529.464 Stück gebaut. Laut auto revue 10/03 sind in Österreich noch 17.346 Käfer zugelassen. (Brezel-Käfer) |