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KofferRaum Station #1 |
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Du befindest Dich im KofferRaum (Erdgescho�) bei der Station #1
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Gleisdorf, November 1996
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Foto: Gernot Muhr "Kontraste" |
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"Die Praxis des Kontrastes" und "Gernots Archiv" Teil 1: Prolog Teil 2: Geschichte Teil 3: Subtext Teil 4: Surface
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Die Praxis des Kontrastes |
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Von
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Lagerbildung und
Abgrenzung - das sind zentrale und m�chtige Motive unserer Kultur. Eine antiquierte
Geste, deren Zukunft sehr diskussionsw�rdig ist. Im Kulturellen wie im Politischen die
Widerspr�che eliminieren zu wollen w�re grotesk. Es geht vielmehr um das Sichtbarmachen
des Kontrastes und um die Deutung dessen, was einem da erscheint. Es geht um Kontextarbeit
und um die Praxis des Kontrastes. [10/98] (Aus: Martin Krusches Virtual Trash #1)
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Gernots Archiv
Eine virtuelle Installation
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Von
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Teil
1: Prolog Teil 2: Geschichte Teil 3: Subtext Teil 4: Surface Teil 1: Prolog Das Gleiche erz�hlt nichts! Der Unterschied macht die Information. Erst im Kontrast tut sich auf, was man wissen k�nnte. Das Erz�hlbare liegt im Unterschied. Seine kleinste Einheit ist der erste Kontrast.
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Teil 2: GeschichteDie M�glichkeiten zu lernen und zu vergessen. Das Erinnerungsverm�gen. Die Erfahrungen deuten. Unsere Archive: Depots der Sinnstiftung. Archive sind etwas, das letztlich immer irgendwie hinter einem liegt. Komplex und widerspenstig. Etwas, das sich umfassendem Zugriff entzieht. Etwas das nur von den R�ndern her eingesehen werden kann. Im g�nstigsten Fall. Archive sind die Einrichtung einer Repr�sentanz jemandes, der (oder die) nicht mehr hier ist, so nicht mehr ist. Das hat immer Folgen: die Einrichtung von Archiven. In unserer Geschichte gab es Maschinisten des Grauens, die ihre Massenmorde durch Archive zu transzendieren versuchten. Diese unfa�bare B�rokratie, deren Aktenmaterial zum Teil erhalten blieb als Schattenri� mi�handelter Menschen. Auschwitz mag selbst ein Archiv gewesen sein, blutendes Gegenst�ck zu den Karteik�sten der Barbaren, wo M�nner, Frauen und Kinder in Evidenz gehalten wurden, um durch die Tortur vom Mitmenschen zur Aufzeichnung transformiert zu werden. Gernots Archiv offenbart vermutlich, falls man Einblick erlangt, nichts Grauenhaftes. Es ist Evidenz einer intimen Geschichte. Evidenz seiner selbst, der er gewesen ist: Gernot, welcher schauend durchs Leben geht, welcher Augenblicke dieses Schauens festh�lt und archiviert. Es m�ssen tausende Filmstreifen sein. Ungez�hlte Bilder, auf einem Zeitpfeil geordnet, auf einer Linie, die Gernots Biographie durchzieht. Als ich von seinem Archiv erfuhr, beil�ufig, im Gespr�ch �ber ganz andere Dinge, entstand der Wunsch, ihn zu bewegen, die Verschlossenheit seines Depots, des Archives, aufzurei�en. Nicht aufrei�en, indem man einen Deckel, eine Bedeckung hebt und mit diesem pr�fenden, diskursiven Blick zwischen die Bl�tter sticht. Dem widersteht ein Archiv allemal, gibt so nichts wesentliches preis. Das Archiv ist williges Fleisch f�r einen scharfen Blick. Nein das Aufrei�en mu� auf die Art geschehen, da� Leben warmes Leben an die Dinge ankn�pft, die schon als abgelegt galten. Da� etwas geschieht. Das Handeln als Erwiderung auf Festgeschriebenes. Dazwischen: die Verwegenheit des Lernens und die Durchl�ssigkeit des Vergessens. Handeln ragt aus dem Archiv hervor. Warmes Leben mu� dort anschlie�en, wo in Depots ebenso wie an Folterst�tten der Respekt vor der Menschenw�rde ausgeschlagen worden ist. Das ist der Raum in dem wir uns treffen k�nnen ... am Rande eines Archivs. Ein M�glichkeitsraum! (Aus: Martin Krusches Virtual Trash #1)
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