Inter Lineas

Auf den Spuren von Johannes Aquila
– entdecken Sie eine Region

 

inlin.gif (1534 Byte)

Die Veranstaltung "Auf den Spuren von Johannes Aquila" soll ab der Neueröffnung des Museums im Zeughaus (in Bad Radkersburg am 14. Mai) in Form zweier Tagesausflüge stattfinden.
Auf dem Programm des ersten Tages stehen folgende Stationen: Radkersburg, Martjanci, Turnišce (eventuell auch Selo
).
Am zweiten Tag sollen Velemér und Fürstenfeld besichtigt werden.
Dazu wird es Sammeltermine geben mit der Möglichkeit, sich dazu anzumelden.
In Kürze wird auch eine Broschüre zur Verfügung stehen, die angefordert werden kann.

 


 

Aktuell:
Die Tour

Kurzinformationen:

Johannes Aquila
Bad Radkersburg
Turnišce
Martjanci
Velemér
Fürstenfeld
Auskünfte
und
Anmeldungen:

Inter Lineas

Dr. Andrea
Haberl-Zemljic
Altneudörfl 16
A-8490 Bad
Radkersburg
Tel./Fax 03476/3269
e-mail: haberl@magnet.at

Johannes Aquila

Sein Name taucht um 1380 aus dem Dunkel der Geschichte auf, um nach 1405 wieder zu verschwinden. Die Kunsthistoriker sind sich uneinig darüber, welche der seiner Werkstatt zugeschriebenen Malereien tatsächlich aus seiner Hand stammen. In der Erklärung seines Namens ist man sich aber einig: Johannes Aquila aus Radkersburg ist niemand anders als Johannes Evangelist, da der Adler (lateinisch Aquila) das Symbol des Evangelisten Johannes, ist.
Johannes Aquila hat auf sich aufmerksam gemacht, weil eines der frühesten Selbstporträts der mittelalterlichen Kunst von ihm stammt. In Velémer und Martjanci, zwei Stätten seines Wirkens, hat sich der Maler aus Radkersburg selbst dargestellt und in Fürstenfeld durch ein Spruchband seinen Namen überliefert. Bei der Beurteilung seiner Malerei darf man nicht vergessen, daß die Werkstatt Aquilas keineswegs in der Nähe der großen Kunstzentren tätig war, sondern weit abseits auf dem Land lag, wohin neue Techniken und Stilrichtungen immer mit einiger Verspätung drangen. Zugleich zeigt die Verteilung der Orte seines Wirkens auch den Handlungsradius des mittelalterlichen Menschen auf und gibt uns die Gelegenheit, die Region mit anderen Augen zu sehen.

Die heute so fremd anmutenden Orte waren damals durch vielfältige Beziehungen untereinander verbunden. So besaßen sowohl Radkersburg als auch Fürstenfeld große Anziehungskraft für den Raum um Velemér, da hier ungarische Städte zu weit entfernt waren. Es ist nur folgerichtig, daß die beiden Städte auch ungarische Namen aufweisen, nämlich Fölöstöm und Regede. Auch die heute in Slowenien liegenden Orte Martjanci und Turnišce waren von Radkersburg zwar durch die Grenze zu Ungarn getrennt, sonst aber leicht erreichbar. Lagen sie doch nur wenig abseits der Straße, die zum deutschen Tor bei Gederovci/Steinabrück führte.

Top | SplashScreen | Salon | Hausplan


 

Bad Radkersburg

Die Reise "Auf den Spuren von Johannes Aquila" beginnt auf dem Hauptplatz in Bad Radkersburg, im Keller der sogenannten Pistorkaserne, dem ehemaligen Herrschaftshaus der Familie Altottersbach. Hier wurden 1951 im ehemaligen Kohlenkeller Wandmalereien entdeckt, die bereits stark in Mitleidenschaft gezogen waren. Diese Reste einer geschlossenen Raumaustattung wurden von Kunsthistorikern der Werkstatt Johannes Aquilas zugeschrieben, ins Jahr 1390 datiert und stellen die früheste profane Darstellung im österreichischen Raum dar.

 

Turnišce

Die Mariä Himmelfahrt geweihte Kirche in Turnišce ist ein wichtiges Wallfahrtszentrum und eine der ältesten Kirchen im nordöstlichen Slowenien, dem sogenannten Prekmurje, das alljährlich mehrere Tausend Pilger anlockt. Aber auch zur Zeit ihrer Ausmalung war sie ein regionales Zentrum für die “terra Transmuranus“, eine Verwaltungseinheit im Agramer Bistum, dem die Pfarre zugehörte. Die Familie der Hahold-Banffy, die Auftraggeber auch der älteren romanischen Kirche an der gleichen Stelle, waren bis ins 17. Jahrhundert hinein das zentrale Adelsgeschlecht im Prekmurje, also im Übermurgebiet. Ladislaus I. Banffy, veranlaßte schließlich um 1383 die Gotisierung der Kirche, bei welcher auch architektonische Veränderungen vorgenommen wurden.
Johannes Aquila begann mit der Ausmalung der Kirche wahrscheinlich um das Jahr 1380. 1389 waren die Fresken schließlich vollendet.

Martjanci

Das Dorf Martjanci wird 1365 zum ersten Mal erwähnt und wurde nach der Kirche benannt, die sich schon damals hier befand. Die heutige Kirche wurde 1392 fertiggestellt und ebenfalls dem hl. Martin geweiht. Kirche und Pfarre unterstanden dem Bistum Györ und der Grundherrschaft Gornja Lendava. Im 17. Jahrhundert diente die Kirche eine Zeitlang den Protestanten, wurde aber dann wieder von den Katholiken übernommen. Auftraggeber der Fresken war Pfarrer Erasmus, der im Presbyterium auch dargestellt wird.
Die Wandmalereien im Inneren der Pfarrkirche von Martjanci wurden zwischen 1392 und 1400 fertig gestellt. Im Chor finden sich schon viele Elemente dessen, was etwa fünfzig Jahre später das ikonographische Programm des sogenannten Kraine Presbyteriums ausmachen wird.

Top | SplashScreen | Salon | Hausplan

 

Velemér

Hätte Florian Romer 1863 nicht die Fresken in Velemér entdeckt, wäre die einfache kleine Kirche Mariä Verkündigung (früher zur Hl. Dreifaltigkeit) aus dem 14. Jahrhundert bestimmt verfallen. Denn zu diesem Zeitpunkt fehlte bereits lange Zeit das Dach, was den Fresken nicht bekam. Heute präsentiert sie sich als denkmalgeschützter Bau mit renovierten Fresken.

Chronologisch gesehen ist dies die erste bekannte Arbeit Aquilas, denn sie wird in die Jahre 1377/78 datiert.

Fürstenfeld

Verhältnismäßig weit entfernt, aber doch noch innerhalb der Grenzen einer Tagesreise liegt der letzte Wirkungsort Aquilas, der uns bekannt ist. Die Klosterkirche in Fürstenfeld (1368 geweiht) gehört zum 1362 gegründeten Augustinerkloster dortselbst. Anläßlich von Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1977 und 1978 wurden im Chor und im Langhaus gotische Wandmalereien entdeckt, die Johannes Aquila zugeschrieben und um das Jahr 1405 datiert werden.

inlin.gif (1534 Byte)

Top | SplashScreen | Salon | Hausplan