ak3: Absatz K)
Leseproben
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ak3
Kulturelle Kompetenz • Medienkompetenz • Public Access


K) Das Politische:

punkt6.gif (106 Byte) [K1] Kulturelle und Medienkompetenz auf dem Weg zu Public Access meint auch ein wachsendes POLITISCHES Selbstverständnis ...

punkt7.gif (59 Byte) Martin Krusche "Auf der Höhe der Zeit"
(Die aktuelle Sektor3-Kultur- und Medienszene)

Die Szene hat Reflexionen betrieben, Diskurse geführt, sich zu ihren Perspektiven Übereinkünfte geschaffen. Vorläufige Übereinkünfte. Die Diskussion geht weiter.

In jene Szene, die sich bisher als eine der "freien" bzw. "autonomen Kulturinitiativen" verstanden hat. Die sich vor allem im Non Profit-Bereich profiliert hat. (Viel Ehrenamtlichkeit, wenig Hauptamtlichkeit.) Wesentlich auch abseits der Landeszentren, wo zeitgemäßes Kulturgeschehen vielfach erst von solchen Initiativen initiiert wurde. Teilweise in expliziter Abgrenzung zu sogenannter traditioneller Erwachsenenbildung und Kunstvermittlung, zu konventionellen Kulturreferaten.

Daß sich inzwischen viel geändert hat und mancher Crossover stattfand, wird kaum überraschen. Das zeigt sich auch in neuen Allianzen, in neuen Sprachregelungen, welche diese Prozesse ausdrücken.

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punkt7.gif (59 Byte) Oliver Marchart "Öffentlichkeit als Voraussetzung demokratischer Politkultur"
(Vortrag zur Medienkonferenz 99 in Linz)

"Insanity runs in my family ... It practically gallops."
Cary Grant, Arsenic and Old Lace

Österreichs politische Kultur ist zutiefst unpolitisch. Allerdings nicht aus Zufall und nicht aufgrund eines angeblich politscheuen Nationalcharakters. Das Bild des Herrn Karl täuscht. Es kann zwar sein, daß sich die historischen Erfahrungen der Gegenreformation, des Scheiterns der bürgerlichen Revolution, des Metternichschen Spitzelsystems usw. habituell niedergeschlagen haben (und lauter Karls produziert haben). Aber auch anderswo wurden Leute unterdrückt.

Mein Punkt ist hier ein anderer: Österreichs politische Kultur ist in der Nachkriegszeit effektiv und vorsätzlich depolitisiert worden, und zwar von der Politik selbst. Um mit dem trivialsten und allseits bekanntesten Indiz zu beginnen: Österreichs Gründungsmythos, der "Mythos der Lagerstraße" versinnbildlicht die Entpolitisierung der Politik wie kein anderer: Rechts und Links, Sozialdemokratie und Christlichsoziale, die sich im Bürgerkrieg bekämpft hatten, finden nach ihrer Befreiung von den Nazis wieder zusammen und hängen den Haussegen g'rade. Das nationalsozialistische Interregnum wird zu einem Nebenarm der Geschichte. Ja sogar zu einer glücklichen Fügung, zum reinigenden Gewitter, denn es bringt die feindlichen Brüder wieder zusammen. Das KZ – die sogenannte Lagerstraße – , das in Deutschland ebenfalls den Status eines Gründungsmythos hat, aber eines negativen: als Ort der Auslöschung, wird in Österreich perverserweise zum Ort der Versöhnung, zum Ort des Handschlags der verfeindeten Brüder. So stellt sich Österreichs politisches Selbstbild der Nachkriegszeit letztlich als Familienidylle dar.

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