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Martin Krusche |
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[H2] MEDIENKOMPETENZ drückt sich aus in: ... Die Postmoderne gilt als Abschnitt, der auf Tiefe eher verzichten läßt und zum Verweilen an der Oberfläche einlädt. So zumindest der Befund aus einigen Diskursen darüber, wohin sich die Moderne selbst modernisiert habe. Die aktuelle Mediensituation, gefaßt in Hypertext und Hypermedia, läßt beides gleichermaßen zu. Folglich auch alle Zwischenstufen. An der Oberfläche zu bleiben, in die Tiefe zu gehen, unmermeßliche Tiefen auszuloten. In eher spielerischen Verfahrensweisen, mit Schnittstellen zu EDV-gestützten Systemen, die Simulationswelten als "Parallelrealität" anbieten. Hypermedia Heute gibts statt dieses Packerls schlicht eine Compact Disc (CD), da die verschiedenen Medientypen inzwischen alle mit den gleichen, chipgesteuerten Maschinen gehandhabt werden. Diese radikal neue Medienkohärenz auf technischer Ebene ist inzwischen auch für Personal Computer (PCs) umgesetzt, so daß der Zugriff auf dieses neue Hypermedium für uns erschwinglich wurde. Das bedeutet: Medienhandhabungen, die eben noch diesem oder jenem Spezialistentum vorbehalten waren, sind so greifbar geworden wie beliebige Haushaltsgeräte. HypertextDie Konvertierung des Packerls (Box mit Dias, Musikcassette, Begleitheft; oder jede andere Konfiguration) zur CD geschieht via Hypertext. Das ist eine nichtlineare Textform, in der Texte, Bilder Töne also alles was digitalisiert werden kann sich zu einem gemeinsamen Dokument verbinden lassen, das an jeder beliebigen Stelle mit jeder anderen beliebigen Stelle verknüpft werden kann. Nicht nur mit Passagen innerhalb des jeweiligen Hypertxtdokumentes, sondern auch mit jedem anderen, weltweit verfügbaren, über das Internet aufrufbaren Dokument. Das heißt auch, daß die Rezeption den Zeitpfeil einer linearen Erzählung (von vorne nach hinten, oder von hinten nach vorne, oder mit beliebigen Sprüngen auf dieser Linie) jederzeit ignorieren kann. Es steht einem frei, über die vorhandenen Verknüpfungen (Links) in einer Serie endloser Bifurkationen die verfügbare Erzählung tausendfach neu zu lesen. Was zur Annahme führt, daß man als auf diese Art Lesender selbst zum Autor werde. Das Durchlaufen jener Gabelungen, die zu immer neuen Zuständen (der Erzählung und der Lesenden) führen und deren Verlauf irreversibel ist, gilt als ein Grundmodell in Chaostheorien. Freilich wäre es möglich, daß man solche Wege durch den Hypertext mittels geeigneter Software protokolliert, um sie wiederholbar zu machen. Daß interessiert in der Regel bloß niemanden. (Außer vielleicht Chefs, die wissen wollen, was ihre Angestellten während der Dienstzeit im Web treiben.) ... Dies ist ein Textauszug! |
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