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Martin Krusche |
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[C11] Medien zusammendenken (Konvergenzproblem) Lesen, sehen, hören ... betrachten. Im Zusammenspiel dieser Möglichkeiten verlangen das Web und Hypertext uns einiges an Klärungen ab. Was soll via Internet vermittelt werden? Wem und wie? Das ist eben nicht wie blättern in einer Illustrierten, der in einer Klarsichthülle eventuell eine Videocassette oder eine CD beigepackt wurde. Lesen, sehen, hören ... Videoclips und Hi Tech-Kino bieten visuelle Erfahrungen, welche im Web nicht realisierbar sind. Die dazu nötigen Datenmengen ließen sich in Österreich durch keine Telefonleitung schicken. Falls uns also nicht schon morgen die vielbesungene Breitbandtechnologie überfällt, bleibt das Internet auf absehbare Zeit von solchen visuellen Dimensionen abgeschnitten. Was bildende Kunst in bis dato konventionellem Bereich an Seherfahrung bietet, zeigt sich aus dem Web und auf gängigen Monitoren meist als schlechte Reproduktion. Zu kleine Datenübertragungskapazitäten, unzumutbare Downloadzeiten, zu niedrige Bildschirmauflösungen. An solchen Barrieren schrammt auch der Ton entlang. Obwohl immer bessere Kompressionsverfahren zur Anwendung kommen. Einzig der Text muß online keine Einschränkungen hinnehmen. Außer, daß Bildschirme nun mal nicht für längere Lektüre gemacht sind. Doch seit die Ära der Neun-Nadeldrucker in Privathaushalten endete - wir nannten die Dinger "Kreissäge" -, ist es völlig problemlos, augenfreundliche Dokumentgestaltung aufs Papier zu bringen. Tintengestrahlt. Ein Nebenschauplatz: Quälend bleibt bloß die dank Web erstickende Flut mieser Cliparts, mit denen Menschen, welche reiner Typografie mißtrauen, jedes weiße Fleckerl Papier zupflastern. Sollen webgestützte Kulturangebote mehr leisten können als bloß die "Bleiwüste" der alten Gutenberggalaxis zu erweitern, soll die Menschheit nicht in Textozeane getunkt werden, dürften folgende Fertigkeiten zur Debatte stehen, zusammengehören:a) Einfallsreichtum, b) handwerkliches Können und c) Selbstbeschränkung, verklammert durch vielfältige ästhetische und mediale Erfahrungen. Einfallsreichtum, um einerseits möglichst originelle
Lösungen zu finden, wie man seine Intentionen mit den spezifischen Eigenheiten des
Mediums umsetzen kann. Andrerseits, um attraktive Stoffe speziell für diese neue
Mediensituation herauszuarbeiten. ... Dies ist ein Textauszug !Hier der Volltext als RTF-File. |
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