Kleine Nachtgeschichte
Lach, meine Schöne, mach deine Schultern weit, kein
Felssturz kann dich mehr verschütten, zeig deine Faust, sie muß ja keine Keule sein,
auch keine Streitaxt, bloß die Hand, die du nach Laune offen halten oder schließen
kannst, sieh was du in den Händen hast, dich selbst, dein Wünschen, wenn du richtig
wünschst, ist ein Orkan, so geht das Leben, so geht das Wünschen, wie ein Sturm, der
wirft dich mit der gleichen Gelassenheit in Stacheldraht und Rosenblätter, die Splitter
in deinem Herzen, die Brüche und die Risse, der Stacheldraht, die Rosenblätter, das
Leben lächelt, der Orkan schlägt Schneisen, nach jedem Schritt ist nichts mehr wie es
war, wir träumen die Legenden und die alten Bilder träumen uns, ist eine Wand zu dicht,
ist sie zu überladen, muß sie nicht abgerissen werden, sich abzuwenden und zu gehn ist
stets genug, das Wünschen, dieser Sturm, wirft mit Gelassenheit die Herzen in den
Stacheldraht, in Rosenblätter, mach deine Schultern weit, die Nacht ist die Schwester des
Meeres, an diesem Paar verebben alle Stürme.
[martin pescatore] |
[Intro] |